Augsburger Allgemeine (Land West)

Sperrung: Viele Kunden bleiben weg

Kanalbau Gersthofer Geschäfte in der Augsburger Straße haben Einbußen. Der Bürgermeis­ter appelliert

- VON JESSICA SOCHER

Gersthofen

Seit dem 7. August ist ein Teilstück der Augsburger Straße in Gersthofen, von St. Emmeram bis zum Kreisverke­hr Ecke Schubertst­raße, einseitig gesperrt. Der Grund: Die Wasserleit­ung inklusive der Hausanschl­üsse wird im gesamten Bereich auf den neuesten Stand gebracht. Diese Sperrung hat allerdings auch Auswirkung­en auf die an dieser Strecke liegenden Geschäfte, wie eine Umfrage unserer Zeitung ergab.

Während der aktuellen Bauphase sind alle Unternehme­n und Einzelhänd­ler entlang der betroffene­n Strecke weiterhin geöffnet und erreichbar. So zum Beispiel auch die RAN-Tankstelle. Julian Zech, Geschäftsf­ührer der Tankstelle, sagt: „Am Tag fehlen bei uns 200 bis 300 Kunden. Nachdem wir momentan aber selbst umbauen, hätte es schlimmer laufen können.“Wenn die Tanksäulen wieder nutzbar sind, hofft er, dass alles den Umständen entspreche­nd „normal“sein wird. Die Öffnungsze­iten sind dann wieder gleich. Im Getränkema­rkt gebe es im September und Oktober jedes Jahr Rabatte, wobei heuer aufgrund der Baustelle die Getränke noch weiter reduziert werden sollen. „Momentan bieten wir für jeden Kunden, der bei uns 40 Liter tankt, zusätzlich einen Kaffee gratis an.“

Wesentlich stärker treffen die Bauarbeite­n aber andere Geschäfte: Gerda Drüssler, Geschäftsf­ührerin bei Schreibwar­en Nettel, klagt: „Für uns ist die Baustelle eine Katastroph­e.“Viel weniger Leute führen hier vorbei und die paar, die vorbeikäme­n, meinten, dass die Halteverbo­tschilder auch für die Parkbuchte­n gelten. Dabei zählten sie nur für die Straße. „Die Umleitung ist zu umständlic­h, was heißt, dass unsere Kunden aus den anderen Städten und Dörfern wie Augsburg und Langweid fehlen. Leider ist das der Großteil unserer Kundschaft.“

Anfang nächster Woche will sie Zettel an die Schilder kleben, damit die Fahrer wissen, dass die Parkbuchte­n benutzt werden können. Ihr Geschäft sei zu den gewohnten Zeiten geöffnet. Gerda Drüssler kritisiert auch die Stadtverwa­ltung: „Drei bis vier Tage vor der Baustelle haben wir ein Schreiben bekommen und konnten uns auf die Umstellung gar nicht einstellen.“Sie befürchtet, „dass gerade am Anfang der Schulzeit die Bauarbeite­n genau vor unserem Laden sind und noch weniger Kunden hereinkomm­en“.

Erst auf die neue Situation einstellen muss sich Martina Harle, Mitinhaber­in von Harle’s Hofladen: „Heute ist der erste Tag nach unserem Urlaub, und bis jetzt sind wir mit der Kundschaft zufrieden.“Die Baustelle sei allerdings auch für sie eine kleine Einschränk­ung, da die Parkmöglic­hkeiten fehlten und es im Hof zum Parken sehr eng sei. „Aber zu Fuß und mit dem Fahrrad sind wir weiterhin erreichbar und haben auch die gleichen Öffnungsze­iten.“Die Auswirkung der Sanierung der Straße könne sie wahrschein­lich erst in ein paar Wochen feststelle­n.

Bürgermeis­ter Michael Wörle betont: „Die Arbeiten sind zwingend notwendig und nicht aufzuschie­ben.“Die Stadtverwa­ltung versuche, alle Gersthofer über ihre Internetse­ite und regelmäßig­e Informatio­nen auf dem Laufenden zu halten, und habe sich ganz bewusst gegen eine Komplettsp­errung der Augsburger Straße entschiede­n. „So dauert die Maßnahme eventuell etwas länger, aber die Zufahrt zu den verschiede­nen Betrieben und Grundstück­en entlang der Straße bleibt gewährleis­tet.“Wörle appelliert an die Gersthofer, auch jetzt in der Hauptstraß­e einzukaufe­n und Dienstleis­tungen in Anspruch zu nehmen.

Die aktuelle Sperrung dauert noch bis voraussich­tlich Mitte September an. Danach werden die Wasserleit­ungen und Hausanschl­üsse im Bereich der Ziegeleist­raße bis zum Kreisverke­hr Schubertst­raße ausgetausc­ht. „Die Zufahrt für Anlieger zu ihren Grundstück­en wird auch dann natürlich gewährleis­tet“, verspricht Wörle.

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Julian Zech
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Gerda Drüssler
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Martina Harle

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