Augsburger Allgemeine (Land West)
Osttangente: Planungsstart im Januar
Aktionsbündnis kündigt weiteren Widerstand an
Aichach Friedberg/Augsburg
Der Bundestag hat den Weg frei gemacht für den Bau der Augsburger Osttangente. Ohne Änderungen passierte die Vorlage gestern das Parlament. Damit rücken die Abschnitte der Straße zwischen der Autobahn bei Derching und der B 2 bei Mering in den vordringlichen Bedarf, für den in den nächsten Jahren auch die nötigen Mittel bereitstehen. Die Kosten der knapp 16 Kilometer langen Strecke werden auf 133 Millionen Euro beziffert. Bereits im Januar will das Staatliche Bauamt Augsburg in das Projekt einsteigen. Ziel sei es, die Vorplanungen innerhalb von zwei Jahren abzuschließen, teilte die Behörde gestern mit.
Der Lückenschluss von Mering zur B17 bei Königsbrunn wurde als weiterer Bedarf mit Planungsrecht eingestuft. Für den acht Kilometer langen und fast 80 Millionen Euro teuren Abschnitt soll es vorerst jedoch keine Planungen geben, kündigte der Nördlinger Bundestagsabgeordnete und CSU-Verkehrsexperte Ulrich Lange im Gespräch mit unserer Zeitung an. „Auch Planungen kosten Geld“, sagte er. Deshalb sei es besser, die Mittel dort einzusetzen, wo man bauen könne – also für den Bereich zwischen Derching und Mering.
Kritik an der Entscheidung kam vm Aktionsbündnis Keine Osttangente (A-KO). „Unser Widerstand geht jetzt erst richtig los“, kündigte deren Sprecher Wolfhard von Thienen an. Auch für Königsbrunns Bürgermeister Franz Feigl ist das Thema nicht erledigt. Zwar habe man in Berlin auf die Proteste aus Königsbrunn gegen eine vierspurige Verbindung von Mering zur B 17 südlich von Königsbrunn reagiert und diesen Abschnitt zurückgestellt, doch der Ausbau der B2 von Derching nach Mering werde sich auf jeden Fall auf den Verkehr im Süden der Brunnenstadt auswirken.
Weniger umstritten sind zwei Großprojekte im Westen von Augsburg, die seit gestern ebenfalls im vordringlichen Bedarf des Bundes stehen. Für die B-300-Umfahrung von Diedorf hat das Bauamt bereits konkrete Pläne, die bis Mitte 2017 aktualisiert werden sollen. Derzeit ist von 62 Millionen Euro Kosten die Rede. Das größte Vorhaben in der Region aber ist der Ausbau der Bahnstrecke zwischen Augsburg und Ulm. Beschlossen wurde der Ausbau der bestehenden Gleise bis Dinkelscherben.