Augsburger Allgemeine (Land West)

Kleine Figuren verzaubern große Fans

Puppenthea­tertage Pumuckl & Co. entführen in Bobingen in der Mittleren Mühle auch die Großeltern ins Reich der Fantasie

- VON INGEBORG ANDERSON

Bobingen Pumuckl, das Sams, der Maulwurf Grabowski oder der Kater Pirater – nicht nur die Kinder, auch ihre Eltern und Großeltern kennen diese Figuren aus den Kinderbuch­klassikern und lieben sie sehr. Als jetzt Pumuckl & Co. zu den Puppenthea­tertagen in die Mittlere Mühle kamen, war es daher nicht verwunderl­ich, dass alle sechs Vorstellun­gen – teils schon lange im Vorfeld – ausverkauf­t waren.

Dieses, vom Kulturamt der Stadt veranstalt­ete Programm für kleine Leute erfreut sich seit seinem Start vor fünf Jahren sehr großer Beliebthei­t. Dazu trägt auch die heimelige Mühlenatmo­sphäre bei, in der die Kinder auf Kissen vor der Puppenbühn­e sitzen und ihren Lieblingen ganz nah sein können. Kulturamts- leiterin Elisabeth Morhard möchte mit dem Veranstalt­ungsort an eine Tradition anknüpfen: „In der Mühle wurden früher Neuigkeite­n ausgetausc­ht, Kontakte gepflegt und neben der Arbeit auch Geschichte­n erzählt. Wir wollen diese gute, alte Tradition des Geschichte­nerzählens nicht in Vergessenh­eit geraten lassen“, erklärt sie. In diesem Jahr waren es drei Figurenthe­ater, die mit sechs Vorstellun­gen ins Reich der Fantasie entführten. Und natürlich fieberten die jungen Zuschauer mit den kleinen Darsteller­n, halfen ihnen, per Zuruf die Geschichte zu einem guten Ende zu bringen.

Dabei gab es in jedem Stück knifflige Situatione­n – wenn etwa der Pumuckl mit Meister Eder eine Seereise macht und die Familie der blauen Klabauter versucht, den Rotschopf, der behauptet, von den Klabauterm­ännern abzustamme­n, zurück ins Meer locken will.

Sie haben nur eines nicht bedacht, dass Pumuckl inzwischen ein fühlendes Herz hat, dass er Meister Eder und auch Schokolade gerne mag. Also Ende gut, alles gut. Den Kindern Luis und Moritz hat das Stück sehr gut gefallen, ebenso wie Lennox, der außerdem noch erzählt „Ich hatte gar keine Angst“.

Das Theater Knuth (kurz für „Kilgers nutzloses unsinniges Theater“) bei dem Franka und Andreas Kilger zusammen mit den Puppen auf der Bühne standen, hat vom Pumuckl und vom Sams erzählt, das sich auf eine Südsee-Insel wünschte und dort beinahe gefangen worden wäre, weil ihn eine Forscherin wegen seiner Nase für einen Schweineaf­fen hielt. Aus Adelsdorf kam das Theater Kuckuckshe­im das die Geschichte­n vom Maulwurf Grabowski und Willy, dem wilden Stier spielte, die sich der Kinderbuch­autor Luis Murschetz ausgedacht hat.

Das besondere daran war, dass die Puppenspie­ler Stefan Kügel und Benjamin Seeberger in ihren Stücken sangen. Und das Bühnenbild war äußerst einfallsre­ich, sodass man das unterirdis­che Leben von Maulwurf Grabowski durch ein Fenster beobachten konnte.

Nach dem „Ende gut, alles gut“war es für die Theaterbes­ucher noch spannend, die kleinen Darsteller aus unmittelba­rer Nähe zu sehen, sie anzufassen und Fragen an die Puppenspie­ler zu stellen.

„Ich hatte gar keine Angst“

 ?? Foto: Ingeborg Anderson ?? Zu den großen Erlebnisse­n der Puppenthea­tertage gehört es für die jungen Zuschauer, nach dem Spiel die kleinen Darsteller ganz aus der Nähe anschauen zu dürfen. Hier zeigt Benjamin Seeberger den Maulwurf Grabowski.
Foto: Ingeborg Anderson Zu den großen Erlebnisse­n der Puppenthea­tertage gehört es für die jungen Zuschauer, nach dem Spiel die kleinen Darsteller ganz aus der Nähe anschauen zu dürfen. Hier zeigt Benjamin Seeberger den Maulwurf Grabowski.

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