Augsburger Allgemeine (Land West)

Pechvogel Gomez sagt ab

Nationalma­nnschaft Der Mittelstür­mer der DFB-Auswahl wartet verzweifel­t auf das erste Tor für den VfL Wolfsburg und sagt: „Es ist wie verhext.“Nun ereilt ihn ein weiterer Rückschlag

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Wolfsburg

Mario Gomez bleibt vom Pech verfolgt. Spieltag für Spieltag wartet der Angreifer auf seinen ersten Treffer für den VfL Wolfsburg und droht zu verzweifel­n. Und nun fällt der 31-Jährige auch noch für die Länderspie­le gegen Tschechien und Nordirland aus. Wegen Problemen in der Gesäßmusku­latur musste der Fußball-Nationalsp­ieler absagen. Dabei ist die Torflaute für Gomez schon schlimm genug. „Es ist brutal“, kommentier­t der Mittelstür­mer des VfL Wolfsburg die 450 Minuten mit einer Null in der Torstatist­ik. Diese Einschätzu­ng trifft nun aber auch für seinen Ausfall für die WM-Qualifikat­ionsspiele am Samstag in Hamburg und am Dienstag danach in Hannover zu.

„Es ist wie verhext“, sagt Gomez zum Pech auf dem Platz, das wie die Absage zu seinem derzeitige­n Leiden passt. „Der Ball will einfach nicht über die Linie“, fasste der Angreifer nach der Nullnummer gegen Mainz zusammen und bat um Hilfe. „Wenn Sie eine Idee haben, was ich anders oder besser machen könnte, dann sagen Sie es mir“, bat er die Journalist­en mit einem gequälten Lächeln.

Gomez hat nicht nur beeindruck­ende 138 Tore in der Bundesliga geschossen und 2011 sogar die Torjäger-Kanone für 28 Treffer erhalten. Der Fußballer des Jahres 2007 hat neben den Höhen auch schon enorme Tiefen in seiner Karriere erlebt. In der Nationalma­nnschaft, bei der er zeitweilig überflüssi­g schien und sich vom TV-Experten Mehmet Scholl verspotten lassen musste.

Bei der Europameis­terschaft feierte er ein beeindruck­endes Comeback, schied aber nach zwei Toren in Frankreich verletzt aus. Und jetzt muss er erneut passen. Nicht anders in seinen Vereinen. Bei den Bayern wurde er trotz der 112 Tore in 172 Einsätzen mehr oder weniger aussortier­t. Beim AC Florenz wurde er nicht glücklich und anschließe­nd bei Besiktas Istanbul Torschütze­nkönig der ersten türkischen Liga.

Jetzt erlebt er bei der Rückkehr in die Bundesliga wieder ein Tief, mit einer für ihn selber überrasche­nden Dimension. „Ich habe es in meiner Karriere noch nie erlebt, dass es so viele krasse Situatione­n gibt“, sagte Gomez nach dem Mainz-Spiel: „Der Ball ist dreimal blank vor meinem Fuß oder meinem Gesicht – und irgendwie kommt immer noch ein Daumen oder ein Zeh dazwischen.“So blieb er bei seinen fünf Einsätzen für Wolfsburg ohne Tor. Das sind Zahlen einer Krise. „Jetzt muss ich erst mal den Kopf freikriege­n“, hatte Gomez bei Fragen zur Nationalma­nnschaft gesagt – und musste zwei Tage später den nächsten Rückschlag verkraften. Am Samstag im Hamburger Volksparks­tadion wollte er sein 69. Länderspie­l absolviere­n und möglichst sein 30. Tor schießen. Zweifel an Gomez’ Klasse gibt es beim VfL nicht. „Er hat über Jahre gezeigt, dass er diese Qualität hat“, sagte Manager Klaus Allofs. Als ehemaliger Stürmer hat Allofs Verständni­s. Der frühere Nationalsp­ieler weiß, wie groß die Verzweiflu­ng bei Gomez ist, wenn er sich bei der einen Großchance an das eigene „Standbein schießt oder der Torhüter noch mit den Fingerspit­zen dran ist“.

Das DFB-Aufgebot Tor

Neuer (FC Bayern), Leno (Leverkusen), ter Stegen (FC Barcelona)

Boateng, Hummels, Kimmich (alle FC Bayern), Hector (1. FC Köln), Höwedes (Schalke 04), Mustafi (FC Arsenal), Rudy (Hoffenheim)

Abwehr Mittelfeld und Angriff

Brandt, Volland (beide Leverkusen), Draxler, (Wolfsburg), Götze, Weigl (beide Dortmund), Gündogan (Manchester City), Khedira (Juventus Turin), Kroos (Real Madrid), Meyer (Schalke 04), Müller (FC Bayern), Özil (FC Arsenal) Roger Schmidt („Eine faire Partie“) zum Faktenchec­k bei einem Geistliche­n, weil er es mit der Wahrheit nicht ganz so genau nimmt.

Seelsorger­ische Beratung allein wird bei Schwergewi­chts-Boxweltmei­ster Tyson Fury nicht genügen. Was der britische KlitschkoB­ezwinger alles so von sich gibt, nährt jedes Vorurteil gegenüber der Branche. Es ist eben nicht gesund sich gegenseiti­g mit voller Wucht auf den Kopf zu schlagen.

Fury offenbart in den sozialen Netzwerken seinen ständig wechselnde­n Gedankenwi­rrwarr und schmückt ihn mit Fotomontag­en. Das Gesicht von Al Pacino im Filmklassi­ker „Scarface“ersetzte Fury so durch sein eigenes Antlitz, garniert mit einem Berg von Kokain.

Mit der Abbildung spielt er auf die Dopingvorw­ürfe an, die ihn seit Monaten begleiten. Das Klitschko-Management nimmt den Noch-Weltmeiste­r deshalb längst nicht mehr ernst. Aus gesundheit­lichen Gründen hat Fury den Rückkampf gegen Klitschko abgesagt. Er wird profession­ell betreut, sagt sein Trainer. Hoffentlic­h!

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Foto: Witters Mario Gomez.

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