Augsburger Allgemeine (Land West)
Steine für die Zukunft
Forschung Auf den Bauflächen im Augsburg Innovationspark wird kräftig gebaut. Es entstehen beispielhafte und richtungsweisende Einrichtungen
Seit der Eröffnung des Technologiezentrums Augsburg am 10. April ist einiges passiert. Nicht nur die Eröffnungsfeier war ein voller Erfolg, auch die Monate danach waren ereignisreich. Beispielsweise hat das Anwenderzentrum Material- und Umweltforschung (AMU) der Universität Augsburg im Juli sein neues Rasterelektronenmikroskop (REM) in der Halle des Technologiezentrums Augsburg in Betrieb genom- Hier steht ab sofort eines der modernsten Geräte zur Durchführung von Oberflächenanalysen und zur Bestimmung chemischer Zusammensetzungen zur Verfügung. Dadurch wird nicht nur eine enge Bindung zur Spitzenforschung an der Universität und den umliegenden Forschungseinrichtungen geknüpft, es wird sich auch die Möglichkeit bieten, die Firmen vor Ort im Technologiezentrum Augsburg bei materialwissenschaftlichen Fragestellungen zu unterstützen. ●
Nicht nur dort findet ein Wandel statt, auch von den Bauflächen im Augsburg Innovationspark gibt es Neues zu berichten. Die Universität und Hochschule Augsburg errichten gemeinsam auf dem Baufeld 42 das Institut mit multidisziplinärem Forschungsansatz für Materials Resource Management (MRM). Die Kooperation ist beispielhaft für die strategische Kooperation zwischen Universitäten und Hochschulen für Angewandte Wissenschaften in Bayern.
Das MRM wird eine Größe von rund 13 000 Quadratmetern und eine Hauptnutzfläche von rund 5000 Quadratmetern haben. Es bietet Kapazitäten für 350 Mitarbeiter und 230 Studierende und ist für Nutzungen als Büro, Seminarraum, Versuchshalle, Labor und Lager vorgesehen. Das MRM forscht an der Entwicklung und öko-effizienten Implementierung strategischer, regenerativer Funktionsmaterialien, Prozesse, Produkte und Technologien und vereint dabei Grundlagenund angewandte Forschung. Darüber hinaus besteht eine gemeinsame Lehrinfrastruktur sowie ein Kooperationsbereich mit der Hochschule Augsburg.
Mit geplanter Fertigstellung des hochmodernen Institutsgebäudes im November 2018 wird das bereits eimen. nige Jahre existierende Institut seine Arbeit in den Augsburg Innovationspark verlagern. Das Projekt wird von Bayern und dem Bund mit 43 Millionen Euro gefördert. Die Arbeiten am MRM-Institut begannen im März. Am Freitag, 23. September, erfolgte durch den Bayerischen Wissenschaftsminister Dr. Ludwig Spaenle die Grundsteinlegung. Er ging in seiner Rede auf die zentralen Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft ein, für die das MRM-Institut einen wichtigen Beitrag leistet. Diese 43,2 Millionen Euro seien gut investiert, sagte er in seiner Ansprache, „denn das Themenfeld ,RessourcenEffizienz‘ gehört gerade mit Blick auf ressourcen-sparende und -effiziente Materialien und Technologien angesichts der wachsenden Weltbevölkerung und der Frage der Nachhaltigkeit zu den zentralen Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft. In diesem Feld hat sich die Universität Augsburg einen exzellenten Ruf erarbeitet. Mit dem Neubau können wir für das Institut für Materials Resource Management, für die Angewandte Informatik und zugleich für Kooperationen mit der Hochschule Augsburg sowie der schwäbischen und bayerischen Wirtschaft den nötigen Raum schaffen.“
Mit der unmittelbaren räumlichen Nähe zu den Forschungsinstituten der Fraunhofer-Gesellschaft und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt, die bereits im Augsburg Innovationspark angesiedelt sind, wird der Vernetzungscharakter universitärer und außeruniversitärer Forschungseinrichtungen auf dem Areal deutlich. Die Kommunikationsflächen sind auch auf einen engen Austausch angelegt, der maßgebend für den Augsburg Innovationspark sein wird. ●
Auf dem Baufeld 44 entsteht ab dem kommenden Jahr auf rund eineinhalb Hektar und einer Hauptnutzfläche von rund 3600 Quadratmetern ein Institutsgebäude der Fraunhofer-Gesellschaft IGCV (Gießerei-, Composite- und Verarbeitungstechnik). Die vorgesehenen Nutzungsarten sind: Büro, Seminarraum, Versuchshalle, Labor, Werkstatt, Lager. Es wird Raum bieten für 108 Mitarbeiter und 100 wissenschaftliche Hilfskräfte. Die Baufertigstellung des Gebäudes ist für Ende 2019 geplant. Das im Glaspalast ansässige iwb-Anwenderzentrum Augsburg wird ebenfalls dort integriert.
Der Autor Andreas Thiel ist Geschäftsführer der Regio Augsburg Wirtschaft GmbH.