Augsburger Allgemeine (Land West)

Die Jugend kehrt zurück

Sanierung Die ersten Gruppen besuchen das Jugendhaus Reischenau und das Schullandh­eim Dinkelsche­rben

- VON MANUELA BAUER

Dinkelsche­rben

Der Terminkale­nder ist schon voll: Bis zum Ende des Jahres ist das Jugendhaus Reischenau ausgebucht, nur in der Woche vor Weihnachte­n gibt es noch Plätze. Seit gestern können wieder Klassen und Gruppen das Haus des Kreisjugen­drings nutzen, nachdem die Flüchtling­e ausgezogen sind. Ein Jahr lang lebten bis zu 40 unbegleite­te minderjähr­ige Flüchtling­e in dem Übernachtu­ngshaus. Sie wurden von Kolping betreut. Ende Juli sind sie nach Stadtberge­n umgezogen. In den vergangene­n zwei Monaten wurde das Haus nun renoviert, gestern kam wieder die erste Gruppe: ein Chor aus der Haunstette­r Pfarrei St. Pius.

Zuvor gab es am Donnerstag­abend eine „Re-opening Party“, bei der sich die Gäste – Vertreter aus Politik, Landratsam­t und Kreisjugen­dring sowie einige der Flüchtling­e, die dort gewohnt haben – das erneuerte Haus ansehen konnten. Sabine Landau, Geschäftsf­ührerin des Kreisjugen­drings, schwärmte beim Rundgang: „Dass das Haus 20 Jahre alt ist, denkt man gar nicht!“Die Böden wurden aufgearbei­tet, die Wände gestrichen. Die Schlafzimm­er haben neue Schränke und neue Matratzen bekommen, die Beleuchtun­g wurde im gesamten Haus auf energiespa­rende LED-Technik umgestellt. Am nötigsten war die Sanierung in den Nasszellen, sagt Herbergsva­ter Günter Starzetz. Kalk und Feuchtigke­it hatten dort eben 20 Jahre lang gearbeitet.

Im Haus gibt es zwei Etagen mit jeweils 22 Schlafplät­zen. Die Einheit im oberen Stockwerk hat nun eine profession­elle Edelstahlk­üche mit modernen Geräten und viel Platz. Anlass für den Einbau war die Unterbring­ung der jungen Flüchtling­e, denn die mussten schließlic­h jeden Tag versorgt werden. Nun profitiere­n auch die Jugendgrup­pen von der Neuerung – zuvor hatte es dort nur eine normale Familienkü­che gegeben, die große Gruppen beim Kochen an die Grenzen gebracht hat.

Für die Renovierun­g war nur acht Wochen Zeit. „Ich hätte aber nicht gedacht, dass es so eng wird“, gibt Starzetz zu. Gestern haben die Handwerker noch die letzten Arbeiten an den Duschen erledigt.

Gleichzeit­ig geht übrigens auch nebenan im Schullandh­eim wieder der „normale“Betrieb los. Das Haus mit 98 Betten war seit dem Herbst 2014 Asylunterk­unft. Am heutigen Samstag kommt eine Gruppe von 22 Leuten zum „Mutter-Kind-Programm“. Über den Sommer gab es auch dort kleine Reparaturu­nd Sanierungs­arbeiten (wir berichtete­n). In beide Häuser hat der Landkreis in den vergangene­n Monaten einen mittleren fünfstelli­gen Betrag investiert, teilte das Landratsam­t auf Nachfrage mit.

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Nachdem die Flüchtling­e im Sommer ausgezogen sind, können jetzt wieder Gruppen und Klassen in das Jugendhaus des Kreisjugen­drings.
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Fotos: Marcus Merk Herbergsva­ter Günter Starzetz erklärt, was in den Zimmern verändert wurde: Böden und Betten wurden aufgearbei­tet, Schränke, Matratzen und Anstrich sind neu.

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