Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Frankfurt und Freiburg stehen im Pokal-Viertelfinale
Lange tut sich die Eintracht aber gegen hartnäckig kämpfende Darmstädter schwer. Und dem Sportclub gelingt nur dank eines späten Eigentors des SV Sandhausen noch ein 2:0-Sieg.
Eintracht Frankfurt hat die Erfolgsserie von ZweitligaSpitzenreiter Darmstadt 98 in einem rasanten Hessen-Derby gestoppt und zum 19. Mal das Ticket fürs Viertelfinale im DFB-Pokal gelöst. Der Fußball-Bundesligist entschied das Sechs-Tore-Spektakel am Dienstagabend mit 4:2 (2:2) für sich und fügte den zuvor 20 Mal unbesiegten Lilien die erste Pflichtspielniederlage seit dem 16. Juli 2022 zu.
Vor 49.500 Zuschauern in der ausverkauften Frankfurter Arena erzielten Randal Kolo Muani (6./90. Minute), Rafael Borré (44.) und Daichi Kamada (62.) die Tore für die Eintracht, die damit weiter in drei Wettbewerben dabei ist und dem Fernziel Berlin einen Schritt näher kam. Mathias Honsak (29./31.) traf doppelt für den Zweitliga-Tabellenführer.
Der Außenseiter aus Darmstadt begann mutig und war um eigene Offensivaktionen bemüht. Doch schon beim ersten Eintracht-Angriff wurden die Gäste kalt erwischt. Aurelio Buta flankte von der rechten Seite in die Mitte, wo Kolo Muani frei zum Kopfball kam und Lilien-Torwart Marcel Schuhen mit einer Bogenlampe ins lange Eck überwand. Es war das 13. Pflichtspieltor des französischen Vize-Weltmeisters, der im vergangenen Sommer ablösefrei vom FC Nantes zur Eintracht gewechselt war. Eine Schrecksekunde gab es, als Darmstadts Jannik Müller und Frankfurts Tuta im Luftduell mit den Köpfen zusammenkrachten und benommen liegen blieben. Nach einer Behandlungspause konnten aber beide mit einem Kopfverband weitermachen. Nach dem Schock zum 2:2 berappelte sich Frankfurt in der zweiten Hälfte und spielte sein Können aus. Beim Zweitligisten SV Sandhausen hatte das Team von Trainer Christian Streich zwar große Mühe, gewann aber dank eines späten Eigentores von Sandhausens Angreifer Hamadi Al Ghaddioui (87.) und eines Treffers von Joker Nils Petersen in der Nachspielzeit noch mit 2:0 (0:0). Sandhausen stemmte sich vor 11.782 Zuschauern gegen das drohende Aus, verpasste am Ende aber den erstmaligen Einzug in die Runde der letzten Acht seit der Saison 1985/86.
Coach Streich hatte befürchtet, dass der SVS auf die Freiburger Angriffsbemühungen gut vorbereitet sein würde. „Wir wissen, was auf uns zukommt. Sie werden gut eingestellt sein. Unter anderem auch deswegen, weil Alois dort Trainer ist“, hatte er einen Tag vor dem Baden-Württemberg-Duell über seinen Kollegen Alois
Schwartz gesagt. Und der SC-Trainer sollte recht behalten. Der SVS hielt kompakt dagegen und der Sport-Club kam nur zwei Mal durch Roland Sallai in aussichtsreiche Abschlusspositionen (5./6.). Auf eine eigene Tormöglichkeit musste der SVS über eine halbe Stunde warten. Meist wurde der in der eigenen Hälfte gewonnene Ball rasch wieder abgegeben, weil die Nordbadener viel zu hektisch agierten. Die Freiburger taten sich indes weiter schwer und Streich machte seinem Unmut mit Gesten und Rufen lautstark Luft.
Auch nach dem Seitenwechsel hatte der Sport-Club teilweise über 70 Prozent Ballbesitz. Der Bundesliga-Sechste machte aus seinem Übergewicht aber auch weiterhin zu wenig. Am Ende jubelte der Favorit doch noch aufgrund des späten Doppelschlags inklusive unglücklichem Eigentor. (dpa)