Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Auch nach einer Woche klebt noch überall der Saharastaub
Der Andrang auf die Waschanlagen ist nach wie vor groß. Teils bilden sich Rückstaus. Auch zu Hause ist der Staub noch lästig. Beim Entfernen sollte man einige Tipps beachten.
Die Folgen der Saharastaubwolke, die vor einer Woche Bayern erreichte, sind nach wie vor überall sichtbar: Weil es nach dem „Blutregen“, der den Staub aus der Luft gewaschen hat, keine weiteren Niederschläge mehr gab, klebt der rotbraune Belag nach wie vor auf Autos, Straßen und Fenstern. An Autowaschanlagen bilden sich auch aktuell teils Rückstaus auf die Straßen, mitunter regeln Betreiber die Zufahrt mit Verkehrskegeln.
Bei „World of Carwash“in Lechhausen können täglich in Vollauslastung über 3000 Autos von dem Saharastaub befreit werden. Trotz möglicher Wartezeit sei ein Abstecher in eine Autowaschanlage aber die beste Option für Autobesitzer, die den Staub loswerden wollen, erklärt Michael Pröller von „World of Carwash“. „Der Staub wird schmierig, wenn er mit Wasser in Berührung kommt. Das bekommt man mit einem Wasserschlauch zu Hause nicht ab.“Auf keinen Fall sollte man das Auto zu Hause mit einem Schwamm versuchen zu reinigen, da der Staub wie ein Schmirgelpapier wirke und das ganze Auto verkratze, meint Pröller. Die sichere Variante sei der Besuch einer Waschanlage, denn „in Waschstraßen werden die Autos mit knapp 600 Litern Wasser unter Hochdruck gewaschen. Das ist so zu Hause gar nicht möglich.“Generell gilt: Man sollte das Auto möglichst schnell reinigen, da der Staub, je länger er auf dem Auto bleibt, schwieriger zu entfernen ist. Daneben besteht die Gefahr, dass die Sonne den Staub in den Lack „einbrennt“und sichtbare Spuren hinterlässt.
Wer seine Fenster von den Resten des „Blutregens“befreien will, solle vorgehen wie immer, erklärt Maria Leidemann vom Verbraucherservice Bayern. Dabei sollte man aber beachten, dass man mehr Wasser als üblich verwendet. „Am besten mit dem Rahmen beginnen und mit einem Spritzer Spülmittel im Waschwasser die Scheibe wischen.“Falls noch viel Staub an den Fenstern hängt, sollte man auf keinen Fall darüber reiben, sondern mit wenig Druck und viel Wasser arbeiten, sagt Leidemann. Terrassen können mit einem Hochdruckreiniger
oder viel Wasser gereinigt werden. „Der Saharastaub enthält sehr fruchtbaren Löss und ist hervorragend als natürlicher Dünger geeignet. Am besten also das StaubWasser von der Terrasse in ein Beet kehren.“Wer die Geduld hat, kann alternativ auch auf den nächsten Regenschauer warten – vorläufig sieht es aber nicht danach aus.
Für Besitzer von Photovoltaikanlagen gilt, dass der abgelagerte Saharastaub die Leistung der Anlagen kaum bis gar nicht beeinträchtigt, sagt Felix Lindemann von Hörmann Solartechnik. Falls man dennoch die Anlagen selbst reinigen möchte, könne man dafür Regenwasser verwenden. Auf Leitungswasser sollte hingegen verzichtet werden, um Kalkflecken zu vermeiden.