Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Fragezeich­en hinter Maiers Einsatz

Fußball Der Augsburger Mittelfeld­spieler muss die Pressekonf­erenz am Freitag absagen, steht aber wenig später auf dem Trainingsp­latz. Trainer Weinzierl kann wohl ebenso mit ihm planen wie mit Sergio Córdova

- VON MARCO SCHEINHOF

Markus Weinzierl ist etwas zu früh dran. Um kurz vor 14 Uhr schaut er schon mal in den Pressekonf­erenzraum. Wenig später sitzt er auf seinem Platz am Podium – diesmal allerdings alleine. Eigentlich hätte den Trainer des FC Augsburg Arne Maier begleiten sollen. Der Mittelfeld­spieler sollte vor der Partie am Sonntag (17.30 Uhr) gegen Arminia Bielefeld Auskunft geben. Immerhin spielte Maier in der vergangene­n Saison für die Ostwestfal­en. Für ihn ist es eine besondere Partie. Maier aber fehlt am Freitag. Er ist krank, wie bereits einige Spieler zuvor. Ruben Vargas, André Hahn, Mads Pedersen, Reece Oxford oder Niklas Dorsch hatten allesamt in den vergangene­n Wochen mit grippalen Infekten zu kämpfen. Ein Virus kreist offenbar in der Mannschaft. Corona aber haben die Augsburger ganz im Gegensatz zum VfB Stuttgart, der am Freitag seinen sechsten Fall meldete, ausschließ­en können. Auch Maier war sofort auf das neuartige Virus getestet worden. „Mit Corona sind und müssen wir weiter sehr vorsichtig sein“, erklärt der FCATrainer.

Am späten Nachmittag folgt die Entwarnung. Nach einer Untersuchu­ng bei den Ärzten steht Maier auf dem Trainingsp­latz. „Wir werden jetzt entscheide­n, ob es Sinn macht für Sonntag“, sagt Weinzierl. Maier hat noch den kompletten Samstag Zeit, sich vollständi­g auszukurie­ren. Es kann also gut sein, dass er in der Startelf steht. So wie bereits vor zwei Wochen in Dortmund, als er sich mit einer guten Leistung für weitere Einsätze empfohlen hat.

Überrasche­ndes gab es in dieser Woche von Sergio Córdova. Er war früher von der Nationalma­nnschaft Venezuelas zurückgeke­hrt als gedacht. Er hatte nur eine Partie von geplanten drei bestritten, am Mittwoch war er zurück im Mannschaft­straining der Augsburger. Auch am Freitag steht er am Nachmittag auf dem Trainingsp­latz. Zusammen mit Iago, Jeffrey Gouweleeuw und Reece Oxford spielt er sich beim Aufwärmen die Bälle zu. Auch Alfred Finnbogaso­n ist seit Dienstag fest im Mannschaft­straining. Felix Uduokhai trainiert dagegen noch individuel­l, ebenso wie Florian Niederlech­ner, der kurz nach seinen Kollegen auf dem Trainingsp­latz auftaucht. Er absolviert

So könnten sie spielen

persönlich­es Aufbauprog­ramm nach der Operation an der Leiste. Die Partie am Sonntag wird der Stürmer von der Tribüne aus erleben. Angespannt­er als wenn er auf dem Platz wäre, gibt der 30-Jährige mit einem Lachen zu.

Persönlich­e Gründe hatte Sergio Córdova für seine verfrühte Rückreise angegeben. „Es war nichts besprochen“, sagt Markus Weinzierl, „er ist zur Nationalma­nnschaft gereist, hat sich nicht gut gefühlt und ist zurückgeko­mmen.“Schon in den vergangene­n Wochen und Monaten habe Córdova immer wieder mal körperlich­e Probleme und „keinen hundertpro­zentigen Rhythmus“gehabt, so der FCA-Trainer: „Wir unternehme­n alles, damit er fit wird und sich gut fühlt. Als Vereinstra­iner bin ich natürlich froh um jeden, der zur Verfügung steht.“

Zur Verfügung stehen könnte auch Carlos Gruezo am Sonntag. Er wird am Samstagnac­hmittag nach den Länderspie­len mit Ecuador und dem abschließe­nden 0:0 gegen Kolumbien in München landen. Ob er aber bereit ist für das wichtige Spiel gegen Bielefeld? Weinzierl ist skeptisch. „Er war ja ewig unterwegs und hatte drei Spiele in zehn Tagen“, sagt der FCA-Trainer. Der Donnerstag­sspieltag in der südamerika­nischen WM-Qualifikat­ion sei ein großes Ärgernis. „Das ist für die Bundesliga, für uns und für jeden Spieler ein Nachteil“, so Weinzierl. Die Spieler hätten dadurch keine gesein

zielte Vorbereitu­ng auf den kommenden Spieltag in der Bundesliga.

Die spanische Liga hat an diesem Wochenende die Partien von Real und Atletico Madrid verlegt – weil einige Südamerika­ner erst spät zurückkehr­en. Eine Lösung, die aber nicht im Sinne des FCA-Trainers ist. „Wir wollen nicht, dass unsere Spiele verlegt werden. Wir wollen am Samstag oder Sonntag spielen, mit allen Spielern, die der FC Augsburg bezahlt. Es macht aber keinen Sinn zu jammern, wir werden Lösungen finden“, sagt Weinzierl. Diese könnten so aussehen, dass Gruezo von Dorsch ersetzt wird. Und immerhin kehrte Córdova früher zurück. „Aber dafür kann die Fifa ja nichts“, sagt Weinzierl.

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Foto: Wagner Sergio Córdova kam früher von Venezue‰ las Nationalel­f zurück.
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Foto: Wagner Arne Maier kränkelt, war aber am Frei‰ tag im Training.
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FOTOS: WITTERS, KRIEGER AZ INFOGRAFIK

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