Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Eine Katastrophe für den Reitsport
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ie aufwühlenden Szenen im Modernen Fünfkampf von Tokio sind eine Katastrophe für den Reitsport. Zumal es um dessen Ruf eh nicht gut bestellt ist. Nun urteilt wieder jeder und jede – egal ob schon einmal mit einem Pferd in Berührung gekommen oder nicht – rigoros über das allgemeine Verhältnis zwischen Reiter und Pferd.
In den sozialen Netzwerken ist bereits ein erbitterter Streit entbrannt zwischen jenen, die davon überzeugt sind, dass der Reitsport komplett abgeschafft gehört und jede Form von Sport mit einem Pferd Tierquälerei ist. Und auf der anderen Seite jenen, die sich dafür einsetzen, dass korrektes Reiten auf harmonischer Zusammenarbeit zwischen Mensch und Tier basiert. Ein Beispiel dafür ist die deutsche Dressur-Equipe, die für ihre reiterliche Perfektion zu Recht mit zweifachem Olympia-Gold ausgezeichnet wurden.
Doch um so ein Leistungs-Niveau und selbst viel, viel kleinere Aufgaben mit einem Pferd zu erreichen, braucht es jahrelanges Training, Vertrauensbildung und eine fundierte Ausbildung von Reiter und Pferd. Beim Modernen Fünfkampf ist nichts davon gegeben.
Deshalb steht diese Sportart schon seit vielen Jahren berechtigterweise in der Kritik. Nach Tokio steigt der Druck – gerade auch aus der Reiter-Szene – , den Modernen Fünfkampf endlich zu reformieren.
Eine gangbare Lösung wäre: Pferd raus, Rad rein. Das hätte neben der Schonung von überforderten Vierbeinern den zusätzlichen Charme, dass unter den FünfkampfAthleten und Athletinnen endlich volle Chancengleichheit bestünde.