Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Helfende Hände werden immer benötigt
Die Frustration ist mehr als verständlich. Für Fahr Karami genauso wie für viele andere Augsburger. Sie haben nichts falsch gemacht - sie sind einer Arbeit nachgegangen oder haben sogar ein eigenes Geschäft geführt. Corona hat den Arbeitsalltag von vielen Menschen verändert, etlichen die Existenzgrundlage entzogen. Alle gesellschaftlichen Gruppen sind von den Auswirkungen der CoronaPandemie betroffen - es ist keine Krise, unter der vor allem Flüchtlinge leiden. Es ist aber eine Krise, aus der sie sich aus eigener Kraft oft nicht heraushelfen können.
In den vergangenen Jahren konnten viele Flüchtlinge auf dem Augsburger Arbeitsmarkt integriert werden. Sie übernahmen größtenteils Jobs für Geringqualifizierte in Reinigungen, im Lager- und Logistikbereich, in der Altenpflege oder in Hotels und Gastronomie. Für einen schnellen beruflichen Wechsel in eine andere Branche fehlt es oft an den sprachlichen Möglichkeiten, den Vorkenntnissen und auch an der Mobilität. Der Anteil der Personen ohne abgeschlossene Schul- und Berufsausbildung liegt bei Geflüchteten höher als im Durchschnitt der Bevölkerung.
Gerade in der Krise ist es wichtig, Jobcenter, Flüchtlingshelfer und auch Institutionen wie das Freiwilligen-Zentrum an seiner Seite zu wissen, die einem Möglichkeiten aufzeigen, die Hilfe bei bürokratischen Hürden und der Jobsuche bieten. Mit der Unterstützung von Flüchtlingen ist es nach dem Ankommen, der ersten Orientierung und dem Erwerb von Sprachkenntnissen nicht getan. Es wird immer wieder Situationen geben, in der helfende Hände benötigt werden. Integration ist ein Langzeitprojekt.