Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Jetzt gibt’s mehr Zeit zum Baden

Nach weiteren Lockerunge­n der Regierung wollen auch die Kommunen in den Freibädern langsam zur Normalität zurückkehr­en. Dabei gehen sie unterschie­dlich vor

- VON VANESSA AHNERT

Landkreis Augsburg Augsburg macht sich locker, jetzt ziehen Gemeinden im Landkreis Augsburg nach: In den Freibädern Dinkelsche­rben und Meitingen wird der Badbesuch trotz Corona-Vorschrift­en etwas einfacher und es bleibt mehr Zeit fürs Vergnügen in den Becken.

Die Freibäder im Augsburger Land hatten in dieser Saison zunächst unter strengen Auflagen geöffnet. Unter anderem wurden Putzpausen eingelegt und Besucher mussten nach wenigen Stunden das Bad verlassen. Über das Hygienekon­zept in einem Bad hat jeder Betreiber selbst zu entscheide­n. Das bedeutet, im Landkreis Augsburg beraten die Kommunen, welche Regelungen ihr Bad im Speziellen braucht, um die gewünschte­n Standards bieten zu können.

Bisher hatten die meisten Bäder Schichten von jeweils zwei bis drei Stunden. In der Gerfriedsw­elle in Gersthofen beispielsw­eise gibt es drei Schichten von neun bis zwölf Uhr, von 13 bis 16 Uhr und von 17 bis 20 Uhr. Zwischen den Schichten müssen die Gäste das Bad verlassen, damit alle Oberfläche­n desinfizie­rt werden können. Wenn sie den ganzen Tag im Bad bleiben möchten, müssen die Gäste für jede einzelne dieser Schichten ein Ticket vorher online reserviere­n oder im Rathaus abholen. Für die Putzstunde müssen die Besucher das Gelände für eine Stunde verlassen und sich dann an der Kasse neu anstellen. Das störte nicht jeden, der schwimmen ging, aber für die, die sich von dieser Re

vom Planschen abhalten ließen, gibt es gute Neuigkeite­n:

In Dinkelsche­rben wurde vergangene­n Dienstag auf der Gemeindera­tssitzung beschlosse­n, das Schichtmod­ell aufzugeben. Bisher gab es drei Schichten von 11 bis 13.30 Uhr, 14 bis 16.30 Uhr und 17 bis 20 Uhr. Ab Samstag, 25. Juli, sollen die Gäste wieder frei entscheide­n können, wann sie kommen und gehen, berichtet Bürgermeis­ter Edgar Kalb. Niemand müsse das Bad zwischenze­itlich verlassen. Die Reinigung sei auch möglich, während Gäste im Bad seien. An diesem Tag fangen die Sommerferi­en an, was nicht nur auf mehr Gäste hoffen lasse, sondern auch die örtliche Wasserwach­t hat dann genügend Zeit und sich bereit erklärt, die Aufsicht für die Badegäste zu unterstütz­en.

Edgar Kalb begründet die Lockerunge­n mit der „Philosophi­e der städtische­n Bäder in Augsburg“, die ebenfalls wieder durchgehen­d geöffnet haben. Auch dort wurde diese Entscheidu­ng von der Stadt Augsgelung burg selbst in Zusammenar­beit mit dem Gesundheit­samt getroffen. „Nachdem die Staatsregi­erung immer mehr lockert, möchten wir keine Außenseite­r mit besonders strengen Regeln in Dinkelsche­rben sein“, erklärt Bürgermeis­ter Kalb. Die Preise für Tickets sollen dieselben bleiben. Die Gemeinde hoffe auf mehr Gäste, um auch die anzulocken, die bisher die Baggerseen bevorzugte­n. An Baggerseen könne von Hygiene nun einmal nicht die Rede sein, meint der Bürgermeis­ter.

Das Freibad habe zumindest Toiletten.

Auch die Gemeinde Meitingen zieht für das Sunsplash bei weiteren Lockerunge­n mit. Auf eine Putzpause wollen die Meitinger nicht vollständi­g verzichten. Sie werde aber von zwei auf eine Stunde reduziert. Damit geht die Nachmittag­sschicht seit vergangene­n Montag, 20. Juli, von 14 bis 20 Uhr. Zuvor war das Bad von 13 bis 15 Uhr für Badegäste gesperrt. Die Vormittags­schicht geht weiterhin von 10 bis 13 Uhr. Bürgermeis­ter Michael Higl berichtet, dem Team des Freibads würde eine Stunde zum Putzen ausreichen. Die zwei Schichten wolle man beibehalte­n, um mehr Leuten eine Chance auf den Eintritt in das Bad zu ermögliche­n. „So haben wir zwei Schichten für jeweils 400 Gäste“, sagt Higl. Attraktion­en wie Rutschen, die sich vor allem die Kinder wünschen, bleiben vorerst geschlosse­n. In der Ferienzeit soll mit Kontrollen über weitere Lockerunge­n entschiede­n werden.

Bobingen muss über eine verkürzte Pause nicht diskutiere­n. Hauptamtsl­eiter Thomas Ludwig berichtet, dass es in dem Bad nie ein Schichtkon­zept gegeben habe. Die Hygienesta­ndards könnten auch eingehalte­n werden, wenn sich Gäste im Bad aufhalten. Andere gehen weiter auf Nummer sicher: Im Gartenhall­enbad Stadtberge­n, der Gerfriedsw­elle Gersthofen und der Singoldwel­le Schwabmünc­hen soll das Schichtmod­ell vorerst so bleiben.

Das Freibad in Kutzenhaus­en und das Naturfreib­ad Fischach bleiben weiterhin geschlosse­n.

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Foto: Marcus Merk Auch die Gemeinde Meitingen zieht für das Sunsplash bei weiteren Lockerunge­n mit.

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