Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Müllsünder müssen zahlen
Das Müllproblem hat viele Gründe. Natürlich trägt der geänderte Lebensstil dazu bei. Wer einen Kaffee trinken will, muss sich dafür nicht mehr in ein Café setzen, sondern trägt seinen Becher einfach mit sich herum. Dasselbe gilt für Schorle, Cocktail und Co. Essen gibt es überall auch zum Mitnehmen – das Coronavirus mit all seinen daraus resultierenden Beschränkungen für Gastronomie und Verbraucher hat das zusätzlich verstärkt. Die Gastronomen sind nach teilweise wochenlangen Schließungen froh, dass nun wieder Speisen und Getränke verkauft werden. Niemand will ihnen das verdenken. An die Vernunft des Verbrauchers zu appellieren, den Verpackungsmüll nach Verzehr auch ordnungsgemäß zu entsorgen, ist allerdings zu wenig. Die Gastronomen müssen ihren Beitrag leisten, dass erst gar nicht so viel Plastikmüll in den Umlauf gerät. Möglichkeiten gibt es doch viele: Alternative Verpackungen bieten, einen Recup-Becher für To-go-Getränke oder ein Pfandsystem einführen.
Das Grundproblem ist aber der Verbraucher selbst. Viele verhalten sich vollkommen korrekt: Sie werfen ihren Müll in die Abfalleimer oder nehmen ihn mit, wenn sich kein Mülleimer findet. Leider ist es einer Vielzahl von Menschen aber offensichtlich auch vollkommen egal, wo ihr verursachter Müll landet. Und wenn es nicht auf dem Boden ist, dann eben im nächstbesten Brunnen oder Gebüsch. Das geht so nicht. Müllsünder dürfen nicht so einfach davonkommen. Sie sollten ordentlich zur Kasse gebeten werden – wenn schon andere den Müll hinter ihnen aufräumen sollen.