Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Bankräuber und ein König ziehen durch den Ort
Tausende Besucher trotzen dem Regen und feiern den Faschingsabschluss
Gablingen Eine Nummer kleiner als andere Umzüge, aber kein Stückchen weniger unterhaltsam ist der traditionelle Faschingsumzug in Gablingen. Trotz Regens jubelten gestern Tausende Besucher in bunten Kostüme den vorbeiziehenden Wagen zu. Denn zu sehen gab es am Faschingsdienstag eine ganze Menge. Der Ort verwandelte sich einmal mehr in eine Faschingshochburg im Augsburger Land.
Etwa 35 Gruppen waren beim Umzug in Gablingen zu sehen. Neben den riesigen Faschingswagen mit lauter Musik und Nebelshow waren in Gablingen auch einige kleine Laufgruppen mit dabei. Zum Beispiel die Gruppe des Gablinger Theatervereins, die als Panzerknacker durch die Straßen zogen. Ihr Motto: „Wir planten einen Banküberfall im Schmuttertal, doch wir mussten ohne Beute gehen. Eine Bank war nirgendwo zu sehen.“Eine Anspielung auf das Aus der Bankfiliale im Gablinger Ortszentrum. Eine politische Botschaft hatte auch der Wagen der Gablinger Teestube. Die Faschingsfreunde hatten an ihrem Wagen ein riesiges Wahl-Glücksrad samt Bürgermeisterkandidaten und einem waschechten König montiert. Vom Wagen aus wurde das Glücksrad gedreht – und der König gewann. „Ob Gablingen
wohl bald zur Monarchie wird?“, fragte Moderator Martin Schuster. Im Fasching ist ja bekanntlich alles möglich.
Begonnen hatte der Umzug mit dem Spielmannszug Herbertshofen/ Gersthofen. Die Musiker führten den Zug als Vogelscheuchen mit Strohhüten an. Ob die beim anhaltenden Regen für einen trockenen Kopf sorgten? Im Vorteil war beim Umzug ganz klar, wer auf ein wetterfestes Kostüm gesetzt hatte. Dick eingepackt in warme Fellkostüme waren zum Beispiel die Kinder vom Gersthofer Turnverein. Sie zogen in Tierkostümen durch die Gablinger Straßen. Eine Nummer größer wurde es bei der Dorfjugend aus Batzenhofen und Gablingen. Ihr Faschingswagen war einer der größten und stand heuer unter dem Motto „Michel aus Lönneberga“. Einen großen Partywagen hatten auch die Faschingsfreunde aus Gersthofen – wenn auch keinen eigenen Umzug, wie Moderator Schuster augenzwinkernd anmerkte. Die Gersthofer waren unter dem Motto „Kein Plastik Meer“unterwegs. Auch eine Anspielung auf das Glasflaschenverbot während der Faschingsumzüge. Das führt nämlich dazu, dass die Gruppen vermehrt mit EinwegPlastikbechern zu sehen sind.
Wer nach dem Umzug wegen des Regens durchgefroren war, der feierte noch bis in den Abend in der Gablinger Mehrzweckhalle weiter.