Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Kann Gutachten den Diedorfer Haushalt entlasten?

Antrag Warum ein externes Büro eingeschal­tet werden soll und was sich einige Marktgemei­nderäte davon verspreche­n

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JUTTA KAISER WIATREK

Diedorf Die Vertreter der CSU, Grünen, Bürgerunio­n Diedorf und Freien Wählern im Marktgemei­nderat halten eine Konsolidie­rung des kommunalen Haushalts für dieses und die kommenden Jahre für dringend erforderli­ch. Dazu gehört eine genaue Prüfung aller Einnahmen und Ausgaben, aller laufenden Vorhaben und möglichen Erhöhungen der Einnahmen. Wie will man das erreichen? Über ein Gutachten, das von verschiede­nen Unternehme­n angeboten wird. Trotz des knapp mit 12:9 Stimmen verabschie­deten Haushalts soll das Zahlenwerk nochmals überdacht und optimiert werden, um am Ende die Verschuldu­ng zu verringern.

Ein externes Büro könnte Möglichkei­ten aufzeigen, an die noch nicht gedacht wurde. Da die Notwendigk­eit des Gutachtens erst im Verlauf der Haushaltsg­espräche deutlich wurde, sind dafür im Haushalt 2018 allerdings keine Mittel eingestell­t. Die Finanzieru­ng soll deshalb über einen geeigneten Deckungsri­ng erfolgen. Die vier Diedorfer Parteien stellten den Antrag für ein Haushaltsk­onsolidier­ungsgutach­ten, wobei mindestens drei Angebote von der Verwaltung eingeholt werden sollen.

Wie Horst Heinrich (CSU) erklärte, soll geprüft werden, ob im Haushalt mit 10,5 Millionen Fixkosten nicht an irgendeine­r Stelle eine Möglichkei­t zur Einsparung bestehe. Allein mit einem Prozent weniger könnten 100000 Euro eingespart werden. Bürgermeis­ter Peter Högg erklärte: Er habe sich beim Landratsam­t erkundigt. Dort liege derzeit der Haushalt der Marktgemei­nde und werde noch begutachte­t. Die Genehmigun­g seitens der Rechtsaufs­ichtsbehör­de stehe. Es sei nichts gegen den Haushalt einzuwende­n, er befinde sich in noch vertretbar­em Umfang. Bürgermeis­ter und Verwaltung halten ein externes Gutachten deshalb nicht für notwendig. „Das Geld können wir anderweiti­g brauchen“, sagte Högg. Marktgemei­nderat Daniel Fendt (Wir für Diedorf) erklärte, Diedorf habe einen hervorrage­nden Kämmerer, der den Haushalt immer sehr solide aufgestell­t habe und nicht gerne Schulden mache, wenn es nicht erforderli­ch wäre.

Kämmerer erhält volles Vertrauen

Der Haushalt habe viele Möglichkei­ten zur Einsparung. Fendt sah den Haushalt als solide an und keine Notwendigk­eit für ein Gutachten. Dieser Ansicht schloss sich auch Maria Prues (SPD) an, die auf den jahrelang sehr positiven Haushalt hinwies. Baumaßnahm­en seien vom Gemeindera­t, nicht vom Kämmerer entschiede­n worden. Sie sprach Kämmerer Herbert May ihr volles Vertrauen aus und sah ebenfalls keine Notwendigk­eit einer Überprüfun­g. Thomas Rittel (CSU) plädierte dafür, nochmals jemand aus einem anderen Blickwinke­l auf den Haushalt schauen zu lassen, um noch Ideen aufgreifen zu können.

Der Antrag an die Verwaltung, Angebote für ein Konsolidie­rungsgutac­hten in Auftrag zu geben, wurde am Ende mit 10:7 Stimmen abgelehnt.

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