Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Glücksmontag in Korea
Olympia Deutsche Sportler starten erfolgreich in die zweite Woche
Pyeongchang Montage stehen bei den meisten Menschen nicht allzu hoch im Kurs. Die Kinder nörgeln wieder am Frühstück herum, Erwachsene sehen einen unbezwingbaren Berg Arbeit vor sich – und schlechte Autos werden angeblich auch bevorzugt an Montagen gebaut. Für die Boomtown Rats war das in den siebziger Jahren sogar Stoff für ihren Welthit „I Don’t Like Mondays“. Gestern allerdings war so ein Montag, der Hoffnung machte für den Rest der Woche. Montag, der 19. Februar 2018, wird zumindest in den Sportbüchern als deutscher Glückstag verewigt werden.
Erst feierten die in Sotschi leer ausgegangenen Bobfahrer an der Bahn von Pyeongchang eine triumphale Wiedergeburt bei einem Rennen mit besonderer Dramatik. Francesco Friedrich und sein Anschieber Thorsten Margis standen schon im Ziel, als Justin Kripps aus Kanada an ihnen vorbeiraste und die Stoppuhr auf die Hundertstel exakt bei Friedrichs Bestzeit anhielt. Die 3:16,86 Minuten leuchteten zweimal auf, zweimal wurde Gold vergeben, das zehnte bereits für Deutschland in Korea.
Eine gute halbe Stunde später ging der Krimi weiter. Die Skispringer mit Vorzeige-Adler Andi Wellinger ärgerten beim Teamspringen kurz die dominanten Norweger, fielen zurück auf Platz drei und jubelten am Ende umso lauter über Silber. Karl Geiger, Stephan Leyhe und Richard Freitag hatten damit erstmals eine olympische Medaille in der Tasche und grinsten mit Sportdeutschland um die Wette. Das ausgegebene Ziel, 19 plus x Medaillen zu schaffen, ist damit bereits sechs Tage vor Ende der Spiele erreicht. Von wegen „I Don’t Like Mondays.“