Augsburger Allgemeine (Land Nord)
„Rettungsschirm“für den Eiskanal?
Kanuslalom Beim sportpolitischen Gespräch am Eiskanal verspricht Abgeordneter Stephan Mayer ideelle und finanzielle Unterstützung des Bundes für die WM 2022 in Augsburg. Besonders in die Infrastruktur muss investiert werden
Ein klare Aussage zum Augsburger Eiskanal und zur Bewerbung für die Weltmeisterschaft 2022 hatten sich die Kanuslalom-Freunde erhofft und diese bekamen sie auch: „Was wir tun können, werden wir tun, sowohl ideell, als auch finanziell. Ich bin ein großer Unterstützer der Bewerbung 2022“, sagte Stephan Mayer, Bundestagsabgeordneter und Sprecher des innenpolitischen Ausschusses. Auf Einladung seines Kollegen Dr. Volker Ullrich (CSU) war Mayer zu einem sportpolitischen Gespräch an den Augsburger Eiskanal gekommen, um sich darüber zu informieren, wie die Bundespolitik die Organisatoren vor Ort bei den Planungen unterstützen kann.
Die Augsburger Kanuten wurden vom ehemaligen Funktionär der Kanu Schwaben Augsburg, Karl-Heinz Englet, vertreten, da alle anderen Mitglieder der Augsburger Eiskanal-Allianz beruflich oder sportlich aufgrund des Weltcups in Italien (siehe Bericht unten) verhindert waren. Doch mit Englet war ohnehin einer der leidenschaftlichsten Kämpfer für den Kanusport vor Ort. Schließlich hatte der mehrfache deutsche Meister und Weltmeister bei den Spielen 1972 persönlich das olympische Feuer am Augsburger Eiskanal entzündet. Im Jahr 2022, passend zum Jubiläum genau 50 Jahre später, soll an gleicher Stelle die Weltmeisterschaft stattfinden.
Die Vorzüge lägen auf der Hand, betonte Englet. Der Eiskanal ist, gespeist durch den Lech, eine der wenigen erhaltenen Naturstrecken Europas. Von den Kanuten kann die Strecke bis heute kostenfrei benützt werden – im Gegensatz zu den teuren Pumpenanlagen mit ihren hohen Energiekosten. Für optimale TVÜbertragungen wurden die Wettkampfstrecken verkürzt und die Betoneinbauten regelmäßig saniert. Auch die Zeitmessung ist auf dem neuesten Stand. Was den Veranstaltern allerdings Sorge bereitet, ist die Infrastruktur rund um die weitläufige Anlage. Zuschauerwälle, Bootshäuser, Richterturm, Restaurant, Funktionsräume – all das ist nicht mehr zeitgemäß und muss dringend modernisiert werden.
Hier erwarten die Augsburger, neben der Unterstützung von Stadt und Land, auch Hilfe vom Bund. „Probleme mit dem Denkmalschutz bekommen wir in den Griff. Die Sanierung wird im Einvernehmen mit dem Denkmalschutz gelöst werden“, versprach Landtagsabgeordneter Bernd Kränzle seinem Bundestagskollegen, dass das Projekt an dieser Stelle nicht scheitern werde.
Bis zum November wollen die Augsburger ihre Bewerbungsunterlagen fertiggestellt haben, denn bereits im März 2018 wird in Tokio der Gastgeber für die Kanuslalomveraltete WM 2022 bekannt gegeben. Da derzeit noch nicht feststeht, in welcher Höhe sich die Investitionskosten bewegen, stellte Abgeordneter Mayer zumindest schon mal eine Hilfe in Form einer Deckungszusage oder einer Ausfallbürgschaft vonseiten des Bundes in Aussicht. Konkreter könne man werden, sobald mit der Bewerbung auch genaue Zahlen vorlägen.