Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Vom „Hells Angel“zum Prediger
Auftritt Der „Machine Gun Preacher“Sam Childers spricht in Stadtbergen im Bürgersaal
Seine langen, grauen Haare sind zu einem Zopf gebunden, auf seinem T-Shirt steht „Harley Davidson“und auf seinen Armen sind mehrere Tattoos erkennbar. Am auffälligsten: die Worte „Machine Gun“– zu Deutsch Maschinengewehr – in dicken, schwarzen Buchstaben auf einem Unterarm. Der Mann sieht nicht aus wie ein Prediger, der Waisenkindern in Afrika hilft und Begegnungen mit Gott hat. Doch genau dafür ist Sam Childers unter dem Pseudonym „Machine Gun Preacher“bekannt geworden. Der Bürgersaal in Stadtbergen ist an diesem Abend trotz des parallel laufenden Stadtfestes und des Biergartenwetters bis auf wenige Plätze gefüllt. Alle sind gekommen, um die Geschichte von Sam Childers, dem „Machine Gun Preacher“, zu hören. Stadtbergen ist der erste Stopp auf seiner Tour durch Deutschland, Schweiz und USA, auf der er Menschen von seinem Projekt „Angels of East Africa“erzählt und andere motivieren und inspirieren möchte. Noch vor einigen Jahren war Childers ein Mitglied des Motorradclubs „Hells Angels“, hat nach eigenen Angaben „schlimme Dinge“getan und mit Drogen und Schießereien zu tun gehabt – bis ihm Gott erschienen sei.
Der US-Amerikaner fährt nach Afrika und baut ein Dorf für bedürftige Kinder. Mittlerweile umfasst das Projekt sieben Waisenhäuser und Schulen und die nächsten sind schon in Planung. Der Erfolg sei schon lange nicht mehr nur sein Verdienst, sagt er.