Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Platz für Kita Erweiterung gefunden
Bau Thierhaupten sucht nach einer Lösung für die Erweiterung des Kindergartens. Warum ein neuer Ostflügel entstehen soll
Obwohl die Kita Thierhaupten erst 2013 um eine Kinderkrippe erweitert wurde, ist sie jetzt schon wieder zu klein. „Es besteht dringender Handlungsbedarf“, sagt Kita-Leiterin Sieglinde Weidenauer, alle Kindergartengruppen seien übervoll. Seit letztem Jahr konnten nicht einmal mehr alle Gruppen im Kita-Gebäude am Klostergarten untergebracht werden. Vielmehr musste eine Gruppe ins Kloster ausgelagert werden. Das war problemlos möglich, weil dort bereits von 2011 bis 2013 eine Kindergartengruppe untergebracht war. Damals waren die dortigen Räume der Katholischen Pfarrkirchenstiftung St. Peter und Paul, die auch Träger des Kindergartens ist, entsprechend umgebaut worden. Davon profitiert man noch heute. Auch ein Spielplatz ist vorhanden und ein großer Innenhof. Dennoch sei die Lösung im Kloster vom Landratsamt nur übergangsweise genehmigt, wie Bürgermeister Toni Brugger betont. Ziel der Gemeinde sei es deshalb, schnell eine dauerhafte Lösung zu schaffen. Zumal es auch organisatorisch für den Kindergarten nicht leicht sei, eine ausgelagerte Gruppe zu betreuen.
Doch wohin soll der geplante Neubau? Zunächst verfiel die Gemeinde auf die Idee, die Kinderkrippe, die bisher ein Flachdach hat, mit einem Satteldach auszustatten um auf diese Weise mehr Platz zu gewinnen. Dass dies die Platzprobleme der Kita nicht lösen würde, zeigte sich allerdings schnell. 300 Quadratmeter Raum würden unter dem Satteldach entstehen, doch benötigt werden 350 bis 370 Quadratmeter. Denn mit einem neuen Gruppenraum ergibt sich weiterer Bedarf an Räumen, zum Beispiel für Mitarbeiter, für Gymnastik und Therapie, für Toiletten und Ähnliches. Zudem habe das Landesamt für Denkmalschutz schon beim Neubau der Krippe auf einem Flachdach bestanden, damit die Blickachse zu Kirche und Kloster nicht gestört wird, gibt Bürgermeister Brugger zu bedenken. Überdies brauche man auch einen Reserveraum, der unter einem Satteldach keinen Platz haben würde.
Auf der Suche nach einer Alternativlösung scheint die Gemeinde nun fündig geworden zu sein. Man will den Kindergarten um einen Anbau, einen Ostflügel, erweitern. Im Kellergeschoss sollen Funktionsräume untergebracht werden, im Erd- und Dachgeschoss wäre Platz für weitere benötigte Gruppen- und Funktionsräume. Ein solcher Anbau hätte zwar eine geringere Grundfläche als der Dachaufbau auf der Krippe, aber eine größere Gesamtnutzfläche. Zudem würden keine Blickachsen beeinträchtigt.
Bisher steht an dieser Stelle der Spielplatz des Kindergartens. Doch Bürgermeister Brugger ist sicher, dass die Freiflächen für den Kindergarten auch dann ausreichen, wenn dort ein Gebäude entsteht. Außerdem gebe es an der Südseite des Kita-Grundstücks noch eine Fläche der Gemeinde, die man als Freifläche nutzen könnte, falls nötig.
Auch Platzreserven könnten mit diesem Ostflügel geschaffen werden, freut sich Brugger. „Wir wollen großzügig, aber bedarfsgerecht bauen, um die Zuschüsse des Freistaats nicht zu verlieren.“
Einverstanden mit dieser Lösung ist auch Pfarrer Werner Ehnle. Die Erweiterung der Kita würde auf dem Grundstück der Pfarrkirchenstiftung erfolgen, wo die Gemeinde ein Erbbaurecht hat. Auch das Landratsamt erachte diese Lösung als zielführend, wie ein Gespräch mit allen Beteiligten ergeben habe, berichtet Brugger. Wenn der Marktgemeinderat zustimmt, soll der Planungsauftrag noch in diesem Halbjahr vergeben werden. Wenn alles optimal läuft, könnte das Gebäude schon im Herbst 2018 stehen.