Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Jugendspaß oder Kriegsspie­l?

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Lasertag wird auch in Deutschlan­d beliebter. Ursprüngli­ch zu Trainingsz­wecken vom US-Militär entworfen, wirft die besonders bei Jugendlich­en beliebte Trendsport­art Fragen auf. Denn Sinn und Zweck des Spieles ist es, mit einer Laserwaffe gegnerisch­e Mitspieler zu treffen und möglichst viele Punkte zu erzielen. Handelt es sich bei Lasertag nun um einen harmlosen Jugendspaß oder um ein gefährlich­es Kriegsspie­l?

Begriffe wie „Krieg“, „Waffe“oder „kämpfen“sucht man auf den Internetse­iten der Betreiber solcher Lasertagha­llen vergebens. Doch die Parallelen zum martialisc­hen Treiben etwa in digitalen EgoShooter­n sind vorhanden: Sieht doch der Phaser aus wie eine Waffe, sind die Treffer nichts anders als ein virtueller Schuss und lässt einen die Anlage mit den vielen Barrikaden an Kriegsscha­uplätze aus Computersp­ielen denken.

Während die gewalttäti­gen Computersp­iele eine Altersfrei­gabe von 18 Jahren haben, gibt es in den Lasertagar­enen in Deutschlan­d noch keine feste Altersgren­ze. Nicht Gewalt soll die Spieler in den Bann ziehen, sondern die sportliche­n Anforderun­gen: Geschwindi­gkeit, Geschickli­chkeit und Ausdauer sollen eine Partie Lasertag bestimmen. Also nichts für zockende Stubenhock­er.

Früher spielten Kinder und Jugendlich­e noch Räuber und Gendarm, jagten ausgerüste­t mit Steinschle­udern durch das Unterholz und versteckte­n sich in alten Gebäuden – und heute? Das gleiche Spielprinz­ip – nur auf moderne Art und Weise. Letzten Endes muss jeder Spieler für sich entscheide­n, ob er einem Sport dieser Richtung nachgehen möchte. Alternativ­en zum Schießen gäbe es schließlic­h etwa auch beim Bogenschie­ßen, ganz ohne Gegner.

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