Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Die Tür ist jetzt weit offen
Basketball Mit dem dritten Sieg in Folge hat sich die BG Leitershofen/Stadtbergen trotz aller Personalnöte auf einen Platz gehievt, der den Klassenerhalt bedeuten würde
Die BG Topstar Leitershofen/Stadtbergen hat in der 1. Regionalliga Südost ihren Aufwärtstrend fortgesetzt. Am Samstagabend gewannen die Basketballer eine bis zur letzten Minute hochspannende Partie gegen den TSV Oberhaching mit 78:74 (44:37). Mit dem dritten Sieg in Folge haben die Kangaroos damit zum ersten Mal seit Oktober des vergangenen Jahres wieder einen Tabellenplatz erreicht, der am Ende der Saison auf jeden Fall den Klassenerhalt bedeuten würde.
Vor rund 400 Zuschauern in der Sporthalle stand wie so oft in den letzten Wochen einiges auf dem Spiel für die BG. Der Gegner war dezimiert nach Stadtbergen gekommen, musste drei Leistungsträger ersetzen. Aufseiten der Leitershofer war Dominik Veney während der Woche nach seiner Knie-OP im Dezember ins Mannschaftstraining zurückgekehrt, er nahm erstmals wieder auf der Bank Platz, zu einem Einsatz auf dem Feld reichte es aber verständlicherweise noch nicht.
Der Beginn des Spiels verlief weitestgehend ausgeglichen, allerdings zumeist mit leichten Vorteilen für die Gäste (27:32/14.). Dann sollte aber die beste Phase der Stadtberger folgen: Mit einem 13:0-Zwischen- run zog man auf 40:32 davon und rettete die Führung dann praktisch auch in die Halbzeit hinein. In dieser Phase spielte das Team um Kapitän Emanuel Richter sehr gefällig, insbesondere im Angriff lief der Ball jetzt sehr schnell von Spieler zu Spieler und so generierte man sehr gut herausgespielte Abschlüsse. Der Matchplan von Trainer Goschenhofer schien zu dieser Phase des Spiels komplett für die BG aufzugehen.
Nicht gewollt war bis dato allerdings sicherlich nicht, dass man seitens der Ausfälle nun mit den Oberhachingern gleichziehen wollte. Denn Max Uhlich musste bereits in der ersten Halbzeit nach nur fünf Minuten Spielzeit mit einer Hüftverletzung passen, Josh Hart tauchte in der Halbzeitpause gar nicht erst in der Kabine auf, sondern wurde nach einem Schlag auf den Oberschenkel von Physiotherapeut Marco Iaquinta die gesamten 15 Minuten lang betreut. Durchaus erfolgreich, wie sich später noch zeigen sollte.
Zunächst kamen die Oberbayern um Coach Mario Matic, der als ExLeitershofer vor dem Spiel vom Publikum mit sehr viel Applaus empfangen wurde, aber besser ins Spiel. Bis zur 28. Minute wandelte man den Rückstand in eine 56:53-Führung, nach drei weiteren Führungswechseln nahmen dann die Leitershofer wieder ein 62:61 mit ins Schlussviertel. Spätestens jetzt konnte man die Begegnung zweifelsohne mit der Bezeichnung „Kampfspiel“versehen. Kein Team gab auch nur einen Millimeter Platz preis, die Verteidigungsreihen dominierten nun.
Die Kangaroos warfen jetzt alles in die Waagschale. Und was keiner für möglich gehalten hatte, man gab die Führung jetzt bis zum Ende kein einziges Mal mehr ab. Zumeist mit ein, zwei oder drei Punkten, in der 37. Minute sogar mit 73:67. In dieser Phase vergab man dann aber gleich mehrfach mehrere Chancen, sodass die Hachinger 50 Sekunden vor Schluss wieder auf zwei Punkte Differenz verkürzen konnten. Zwei Körbe des überragenden Raphael Braun fielen dann für Stadtbergen aber doch noch in die Reuse, während aufseiten der Gäste der bis dahin kaum zu stoppende Omari Knox dem kräftezehrenden Spiel und der kleinen Rotation der Seinen etwas Tribut zollen musste und dadurch am Ende zwei seiner ganz wenigen Fehlversuche landete. Dementsprechend war der Jubel nach der Schlusssirene bei Spielern wie beim Leitershofer Publikum natürlich riesig.
Abgerundet wurde der gelungene Abend durch die Ergebnisse der direkten Konkurrenten. Herzogenaurach verlor zu Hause gegen den Tabellenletzten Bayreuth, Zwickau ebenfalls in eigener Halle gegen Bad Aibling. Dadurch haben sich die Kangaroos nun erst einmal mit 16 Punkten auf den rettenden elften Tabellenplatz vor Zwickau (14 Zähler) geschoben. Am kommenden Sonntag geht die Reise nun zum Tabellenführer Coburg, der in dieser Partie mit einem Sieg den vorzeitigen Aufstieg in die 2. Bundesliga sicher machen kann.
Hart (20), Nicolas Breuer (9/3 Drei er), Braun (15), Uhlich (1), Dorsch (12/2 Dreier), Hadzovic (9), Ferber (2), Tesic (5), Veney, Richter (5/1 Dreier).
Die zweite Mannschaft landete in der 2. Regionalliga Süd einen 68:67-Auswärtssieg in Milbertshofen und sicherte den vierten Tabellenplatz ab. Im Vorspiel der Oberhaching-Partie musste die Leitershofer U16 beim 88:90 gegen den TV Augsburg die erste Saisonniederlage einstecken, bleibt aber Tabellenführer der Liga.