Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Mit einer Portion Liebe gemacht

Gastronomi­e Ein süßes Herz krönt den Kaiserschm­arrn, mit dem das Café Zuckerschn­uten an einem Fernseh-Kochwettbe­werb teilgenomm­en hat. Am Montag wird die Sendung ausgestrah­lt

- VON OLIVER REISER

Die Region Augsburg scheint ein gutes Pflaster für gutes Essen zu sein. Der Fernsehsen­der Kabel 1 hat hier zuletzt nach dem besten Zwiebelros­tbraten und den besten Kässpatzen gesucht. Jetzt geht es um den besten Kaiserschm­arrn. Mit am Start ist das Café „Zuckerschn­uten“in Gersthofen. „Wir sind sehr stolz, dass wir als Neulinge dabei sein dürfen“, sagt Michaela Schmatkow, die sich mit der Eröffnung dieses schnuckeli­gen Cafés an der Berliner Straße einen Traum erfüllt hat.

Die Arbeit mit dem Filmteam um Fernsehkoc­h Martin Baudrexel sei anstrengen­d gewesen. „Zwei Tage habe ich Eier aufgeschla­gen, bis das gepasst hat“, lacht Michaela Schmatkow, während sie in der Küche das Eiweiß schaumig schlägt. Das Rezept für den Kaiserschm­arrn ist an die Küchenflie­ßen geschriebe­n. Es ist aus einem alten Kochbuch. In einer weiteren Schüssel wird das Eigelb mit Mehl, Zucker, Zimt, Vanille und einem „Sprutzer“Milch vermischt. Dann wird das Eiweiß vorsichtig untergehob­en. In- zwischen wird Butterschm­alz in einer Pfanne erhitzt. Nun kommt die komplette Masse hinein. Jetzt ist Geduld gefragt. Darauf wird sogar in der Speisekart­e hingewiese­n. „Es dauert mindestens 15 Minuten, weil der Kaiserschm­arrn immer frisch gemacht wird“, erklärt Jennifer Schmatkow, die ihrer Mutter im Café hilft. „Das Schwierigs­te ist jetzt, den Teig nicht anbrennen zu lassen“, sagt Michaela Schmatkow und hebt den großen, dicken Pfannkuche­n immer wieder an, um zu sehen, welche Farbe er schon angenommen hat. Sobald sich eine appetitlic­he Bräune eingestell­t hat, wird er gewendet und mit geraspelte Mandeln bestreut. Keine Rosinen? „Nein! Denn damit hat uns meine Oma immer vollgestop­ft“, fügt Jessica Schmatkow hinzu. Damit der Schmarren seinem Namen gerecht wird, wird der Teig nun mit dem Schaber in möglichst gleich große Stücke zerteilt. Dann kann er auf dem mit Puderzucke­r bestreuten Teller angerichte­t werden. Dazu gibt es ein mit Amaretto gekochtes Apfelkompo­tt, das noch kurz in der Mikrowelle erwärmt wird, und ein Schälchen mit Zimt und Zucker. Zu guter Letzt wird mit ein paar Zuckerherz­chen sichtbar gemacht, dass der Kaiserschm­arrn mit Liebe gemacht wurde. „Das ist zwar nicht klassisch, aber es ist das, was uns ausmacht“, lacht die Chefin.

Stimmt! Jona stürzt sich sofort auf das rosarote Zuckerherz. Der Knirps, der in die Flaschenge­istGruppe des Elisabeth-Kindergart­ens geht, ist zwar erst vier Jahre alt, aber er hat schon internatio­nale kulinarisc­he Erfahrung. Im Sommer war er nämlich mit Oma und Opa in Österreich. Klar, dass er dort auch einen Kaiserschm­arrn probiert hat. „Der hier ist viel besser“, kräht er, als er zusammen mit seiner Mama Lea die beliebte Mehlspeise verspeist. Aber Jona hat auch einen Kritikpunk­t: „In Österreich hat es ein Vanilleeis dazu gegeben.“Jennifer Schmatkow kommt dem Sonderwuns­ch umgehend nach.

Überhaupt geht es bei den „Zuckerschn­uten“etwas anders zu. „Wir sind ein Mädchencaf­é“, sagen Mutter und Tochter. Seit September vergangene­n Jahres versucht das Team des „womöglich süßesten Cafés der Stadt“, Glitzer in’s viel zu graue Gersthofen zu bringen. So steht es zumindest auf Facebook. Diese Plattform im Internet ist für die Zuckerschn­uten ein ganz wichtiger Werbefakto­r. „Die Gersthofer halten sich eher zurück“, plaudern die beiden aus dem Nähkästche­n, „aber wir haben Gäste aus München, Stuttgart oder Ingolstadt, die unser Café im Internet gesehen haben. Selbst eine Dame aus Chicago hat uns schon besucht.“

Über Mangel an Gästen können sie sich nicht beklagen: „Anscheinen­d haben wir mit unserem mädchenhaf­ten Konzept den Zeitgeist getroffen“, Schmatkow.

Den Geschmack von Jona und seinem Bruder Levi hat der „Zuckerschn­uten“-Kaiserschm­arrn auf jeden Fall schon einmal getroffen. Levi fällt sein Urteil mit den Händen. Der Einjährige greift sich einfach ein Stück Kaiserschm­arrn vom Teller, schiebt es sich in den Mund und mampft mit großem Appetit. Dass es den Buben schmeckt, kann man an ihren Augen ablesen. Können diese Juroren irren? Was bei den Kabel 1-Juroren herausgeko­mmen ist, weiß Michaela Schmatkow noch nicht. „Wir erfahren es auch erst im Fernsehen.“Die „Zuckerschn­uten“haben dazu Stammgäste zum Public Viewing in ihr schnuckeli­ges Café eingeladen.

Dorthin hat Jessica Schmatkow auf Facebook auch schon einmal Daniela Katzenberg­er eingeladen. „Wenn sie auf einen Katzenspru­ng vorbei kommen würde, wäre unser rosaroter Mädchentra­um perfekt.“O

wird der Beitrag in der Serie „Mein Lokal, dein Lokal“, am Montag, 31. Oktober, um 17.55 Uhr auf Kabel 1 freut sich Jessica

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Fotos: Marcus Merk Lea Heckel und ihren Kindern Levi und Jona (von links) schmeckt es.
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Der Kaiserschm­arrn wird in der Pfanne zerteilt. GERSTHOFEN
 ??  ?? Michaela Schmatkow beim Zubereiten.
Michaela Schmatkow beim Zubereiten.
 ??  ?? Das Rezept für Zuckerschn­utens Kaiserschm­arrn.
Das Rezept für Zuckerschn­utens Kaiserschm­arrn.

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