Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Trevelyan spielt groß auf
Mit drei Toren war der Kanadier maßgeblich an den Siegen am Wochenende beteiligt. Die Entscheidung beim 4:2 gestern gegen Berlin besorgte aber einer seiner Teamkollegen
Augsburg Traumstart für die Panther nach der Länderspielpause: Dem 6:2 am Freitag in Nürnberg ließ der AEV gestern ein 4:2 (1:0, 0:2, 3:0) gegen die Eisbären Berlin folgen. Überragender Mann des Eishockey-Wochenendes war der dreifache Torschütze T. J. Trevelyan. Für die Entscheidung sorgte jedoch ein Teamkollege.
Die Wette zwischen Verteidiger Steffen Tölzer, der gegen seinen Sturmkollegen Aleksander Polaczek auf ein mit 6100 Zuschauern ausverkauftes Curt-Frenzel-Stadion gesetzt hatte, gewann Polaczek. Welche Wettschuld der Kapitän einlösen muss, dürfen die Eishockeyfans noch bestimmen. 5824 Besucher sorgten dennoch für die bisher größte Kulisse der laufenden Saison. Den bisherigen Saisonrekord hatte es in der Partie gegen die Krefeld Pinguine mit 5219 Zuschauern gegeben. Selbst Gästetrainer Uwe Krupp zeigte sich beeindruckt: „Das war ein super Eishockey-Spiel vor einer unglaublichen Kulisse, wie man sie in Augsburg eben kennt. Am Ende hatten wir nicht den gleichen Fokus wie bis zu unserer 2:1-Führung, deshalb hat Augsburg verdient gewonnen.“
Der Abend begann wie in allen Stadien der Deutschen Eishockey Liga mit einer Gedenkminute für die Terroropfer in Paris. Sportlich setzten anfangs die Augsburger die Akzente. Nach einigen guten Chancen fälschte Jon Matsumoto einen Schuss von T. J. Trevelyan von der blauen Linie zum 1:0 (13. Minute) ab. Der Kanadier Trevelyan hatte am Freitagabend mit zwei Treffern großen Anteil am 6:2-Auswärtssieg in Nürnberg gehabt.
Doch die Panther waren auch im Glück, als der Berliner Mark Olver in der 18. Minute im Nachschuss statt des leeren Tores nur den Pfosten traf. Die Gastgeber blockten die Eisbären-Schüsse mit Leidenschaft, notfalls auch mit dem eigenen Hinterteil wie Stürmer Daniel Weiß in einer Szene.
Das zweite Drittel gehörte jedoch weitgehend der Mannschaft von ExBundestrainer Uwe Krupp. Zunächst schloss Barry Tallackson ein Überzahlspiel mit dem 1:1-Ausgleich (22.) ab. Der fast zwei Meter große Ex-AEV-Stürmer fälschte einen Schuss unhaltbar für PantherTorwart Jeff Deslauriers ab. In der 35. Minute erzielte Nationalstürmer Marcel Noebels das 2:1.
Die Gäste führten verdient, auch weil die Augsburger bis dahin zu wenig aus ihren Überzahlchancen machten. Doch die fünfte Strafzeit gegen die Mannschaft aus der Hauptstadt bestraften die Panther nach wenigen Sekunden. Der kaum zu bremsende Kanadier Trevelyan fälschte einen Schuss seines Verteidigerkollegen Brady Lamb unhaltbar zum 2:2 (45.) ab. Die Gastgeber kämpften sich nach einem schwächeren zweiten Abschnitt in das Match zurück. Thomas Holzmann sorgte in der 59. Minute mit dem 3:2 für ohrenbetäubenden Jubel. Sein Sturmkollege Mark Mancari hatte zuvor einem Berliner hinter dem Tor die Scheibe abgenommen und spielte präzise zu Holzmann. Die Eisbären setzten alles auf eine Karte und nahmen den Torwart heraus, doch 19 Sekunden vor dem Ende traf Polazek zum 4:2 ins leere Tor. „Wir waren im letzten Drittel körperlich mehr präsent und haben uns viele Chancen erarbeitet. Und wir haben zum richtigen Zeitpunkt unsere Chancen ausgenutzt“, sagte Panther-Trainer Stewart nach einem perfekten Sechs-Punkte-Wochenende. Augsburger Panther
Deslauriers; Tölzer, Lamb; Bettauer, Oberg; Rekis, Stamler; Dinger – Mancari, LeBlanc, Holzmann; Trevelyan, Matsumoto, Hanowski; Ciernik, Weiß, Grygiel; Polaczek, MacKay, Thiel