Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Der Marktplatz wäre das Sahnehäubchen
Als Lechhausen mit dem Abbruch des alten Grünen Kranz ein Stück Tradition verlor, war die Trauer bei den alteingesessenen Bewohnern groß. Auch die Kirchenstiftung St. Pankratius als Eigentümerin hatte anfangs noch erwogen, das Gebäude zu sanieren, was sich jedoch als aussichtsloses Unterfangen erwies.
Heute dürfte die Freude über den Neubau überwiegen, denn das markante Gebäude wertet das Zentrum des zweitgrößten Augsburger Stadtteils merklich auf. Zusammen mit dem nebenan gelegenen Humboldt-palais als schickem Apartmenthaus ist hier ein attraktives Ensemble entstanden, das mit seinen unterschiedlichen Funktionen und Angeboten alle Generationen anspricht und das Quartier belebt.
Leider ist die Freude nicht ungetrübt. Denn das Tüpfelchen auf dem I, der neue Marktplatz vor dem Grünen Kranz, fehlt weiterhin. Im besten Fall müssen die Lechhauser noch zwei, drei Jahre auf ein Außenareal mit Aufenthaltsqualität warten. Im schlimmsten Fall könnte aus dem Provisorium ein Dauerzustand werden. Dieses Szenario ist angesichts der städtischen Finanznöte nicht unwahrscheinlich.
Die Kirche hat sich mit dem Bau des Grünen Kranz finanziell ins Zeug gelegt, weil sie fest mit einer städtischen Beteiligung rechnet. Sollte sie vertröstet werden, dürfte es auch die Bereitschaft anderer privater Investoren mindern, aktiv zu werden.
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