Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Mit dem Handy gegen das Virus
Seit gestern gibt es eine Corona-warn-app. Sie soll dabei helfen, dass sich weniger Menschen anstecken. Doch wie funktioniert das? Wir beantworten die wichtigsten Fragen
● Wozu gibt es die App? Seit die strengen Corona-regeln gelockert wurden, kommen wieder mehr Menschen zusammen, etwa in Fußgängerzonen, Bussen und Firmen. Das ist zwar oft wichtig. Aber je mehr Menschen auf einem Haufen sind, desto leichter können sie sich mit dem Coronavirus anstecken. Die App soll helfen, dass so etwas seltener passiert.
● Wie funktioniert das? Die App kann man sich aufs Smartphone laden. Sie läuft nicht auf allen Handys, aber auf sehr vielen. Dann muss man die Funktion Bluetooth (gesprochen: bluu tuus) anschalten. Darüber verbinden sich Handys miteinander. Treffen sich nun zwei Menschen mit der App auf dem Handy, erkennen die Geräte das. Sie tauschen eine Zahlenfolge aus. Diese Zahlenfolge wird zwei Wochen lang auf dem Handy gespeichert.
● Was hat das mit dem Virus zu tun? Wenn sich jemand mit dem Virus ansteckt, kann er das in der App angeben. Diese verschickt dann Warnungen an
Nutzer, die demjenigen in den letzten zwei Wochen nahegekommen sind. Durch die Zahlenfolge werden keine Namen gespeichert oder genannt. So muss sich niemand schämen, der vielleicht das Virus verbreitet hat. Wer eine Warnung bekommen hat, kann sich testen lassen und weiß: Ich sollte mich von anderen Leuten fernhalten, um sie nicht anzustecken. Die App lädt man sich freiwillig herunter. ● Bringt das dann überhaupt etwas? Fachleute sagen: Sie hilft, wenn viele Menschen sie benutzen. Manche meinen etwa, dass etwas mehr als die Hälfte der Einwohner Deutschlands die App braucht. Dann erst wirkt sie so wie erhofft. Viele glauben aber: Auch bei weniger Nutzern kann die App schon etwas bewirken. Damit möglichst viele Menschen die App nutzen, müssen sie den Entwicklern vertrauen. Deshalb wurde viel dafür getan, dass die Daten der Menschen sicher sind. So soll zum Beispiel niemand an die Infos kommen, der damit nur Geld machen möchte. (dpa)