Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Ein Instrument zum Draufsitzen
Das Cajón ist eine besondere Holzkiste. Wir haben uns angeschaut, wie es gebaut und gespielt wird. Julius, Melina und Hanna waren dabei
Gleich geht der Cajón-kurs los. Julius, Melina und Hanna sitzen mit ihren Eltern und anderen Kindern um einen großen Tisch. In der Mitte liegen jede Menge Holzbretter, Schrauben und Bohrmaschinen. Der Kurs ist in der Stadt Heidelberg in Badenwürttemberg. Das Cajón (sprich Kachon) ist ein Musikinstrument, das wie eine große Kiste aussieht. Man kann sich darauf setzen und trommeln. Dafür müssen die Cajóns aber erst mal gebaut werden!
Ulrike Schindele leitet den Kurs. Sie erklärt die einzelnen Teile auf dem Tisch: Die quadratischen Bretter sind der Deckel und der Boden. Die dicken rechteckigen Teile sind die Seiten. Das dünne rechteckige Brett mit Loch ist die Rückseite. Und das andere dünne Brett ist die Schlagseite. Darauf wird mit den Händen getrommelt.
Es wird auch „kleines Schlagzeug“genannt
Zuerst ist der Boden dran. Die zehnjährige Melina drückt Leim aus einer kleinen Tube auf den Rand des Brettes. Ihre Mutter hält ein Seitenteil dagegen und drückt es fest. Dann werden die Teile verschraubt. Auch Julius und seine Mama, Hanna und ihr Papa bauen fleißig.
Der achtjährige Julius spielt seit einiger Zeit Schlagzeug. Das steht in seinem Kinderzimmer. „Es ist ziemlich laut“, sagt Julius. Und nimmt auch viel Platz weg. Das Cajón wird manchmal „kleines Schlagzeug“genannt. Man kann damit ähnliche Klänge wie mit dem Schlagzeug erzeugen. Die elfjährige Hanna hat nur eine Trommel zu Hause. Sie kann es kaum erwarten, auf dem Cajón zu sitzen. „Cool, ein Instrument zum Draufsitzen“, findet sie.
Mittlerweile ist die Form des Cajóns erkennbar. Seitenteile, Vorderseite und Deckel sind festgeschraubt. Das Cajón ist aber keine einfache Holzkiste. An der Schlagseite werden von innen kleine, dünne Metallspiralen befestigt. Diese sorgen für den etwas scheppernden Klang des Cajóns. Julius schlägt probeweise von außen dagegen.
„Klingt gut“, stellt er fest. Jetzt fehlt nur noch die Rückseite. „Die hat ein Loch, damit das Cajón besser klingt. Außerdem kann man so später noch Teile hinzufügen. Zum Beispiel Glöckchen“, erklärt Ulrike