Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

15-Jährige in Asylheim vergewalti­gt?

Prozess gegen drei Verdächtig­e steht an

- VON JÖRG HEINZLE

Der Fall hat im vergangene­n Jahr für Aufsehen gesorgt, als die Kripo damit an die Öffentlich­keit ging. Drei Männer stehen unter Verdacht, in einem Asylheim in der Proviantba­chstraße in Augsburg an der Vergewalti­gung einer 15-jährigen Schülerin beteiligt gewesen zu sein. In den kommenden Wochen sollen sie sich deshalb nun vor dem Amtsgerich­t verantwort­en.

Die Schülerin hatte den Ermittlung­en zufolge einen 17-jährigen Afghanen kennengele­rnt und sich mit ihm Anfang Juli 2018 getroffen. Der 17-Jährige lebte nach Informatio­nen unserer Redaktion nicht in dem Heim. Der Afghane ging aber mit dem Mädchen in das Zimmer eines 20-jährigen Landsmanns. Dort wurde eine Haschisch-zigarette geraucht. Was danach geschah, weiß die 15-Jährige nicht mehr – weil sie wegen des Drogenkons­ums einen „Filmriss“erlitt. Sie wurde später auf der Straße von Passanten aufgegriff­en und wegen ihres verwirrten Zustands in die Kinderklin­ik gebracht. Die Untersuchu­ng dort ergab Hinweise auf einen Missbrauch.

Im Zuge der Ermittlung­en gerieten dann drei Männer in Verdacht, an der Vergewalti­gung beteiligt gewesen

Das Opfer stand unter dem Einfluss von Drogen

zu sein. Dem 17-jährigen Afghanen und einem 21-jährigen Landsmann wird vorgeworfe­n sich an der 15-Jährigen vergangen zu haben. Das Mädchen sei mittels Drogen gefügig gemacht worden, heißt es in der Anklage.

Der dritte Angeklagte, ebenfalls ein 20-Jähriger aus Afghanista­n, soll die Schülerin nicht selbst vergewalti­gt haben. Ihm wirft die Staatsanwa­ltschaft aber Beihilfe zur Vergewalti­gung vor. Bei einem der Männer entdeckten die Ermittler auch Kinderporn­os, auf dafür soll er sich nun verantwort­en.

Die Polizei hatte im Dezember auch noch die Festnahme zweier weiterer Männer vermeldet, die sich ebenfalls an der 15-Jährigen vergangen haben sollen. Bei diesen Verdächtig­en handle es sich um zwei junge Männer aus Afghanista­n im Alter von 18 und 19 Jahren, teilten die Ermittler damals mit. Den Männern wurde nicht vorgeworfe­n, an der Tat von Anfang Juli beteiligt gewesen zu sein. Sie sollen die 15-Jährige vielmehr in einem anderen Fall vergewalti­gt haben. Wie der Stand des Verfahrens bei diesen beiden Verdächtig­en ist, wurde am Donnerstag zunächst nicht bekannt.

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