Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
70 Millionen Fahrgäste im Jahr 2024
Stadtwerke gehen von Zuwachs aus
Die Stadtwerke rechnen in fünf Jahren mit rund acht Millionen zusätzlichen Fahrgästen pro Jahr. Im vergangenen Jahr beförderten Busse und Straßenbahnen um die 62 Millionen Personen, 2024 könnte die 70-Millionen-marke erreicht werden. „In Augsburg steigen die Fahrgastzahlen im bundesweiten Vergleich mit am stärksten“, so Oberbürgermeister Kurt Gribl (CSU).
Die Steigerung in den kommenden Jahren führt Stadtwerke-chef Walter Casazza unter anderem auf den generellen Aufwärtstrend der vergangenen Jahre zurück. Vor zehn Jahren lag die Fahrgastzahl bei etwa 55 Millionen pro Jahr, wobei in der Zwischenzeit der Königsplatz und die Linie 6 eröffnet wurden. Die Steigerungsraten müssten sich also verdoppeln. Bis 2024 werden aber mit dem Bahnhofstunnel und voraussichtlich auch der Verlängerung der Linie 3 nach Königsbrunn zwei weitere Infrastrukturprojekte abgeschlossen sein, die neue Fahrgäste anziehen dürften.
Wie berichtet planen die Stadtwerke den Kauf neuer Straßenbahnen. Ein Teil der Flotte (die kurzen Gt6-niederflurstraßenbahnen) soll ausgemustert werden. Allerdings wird der Fuhrpark über den Austausch hinaus erweitert, speziell im Hinblick auf die Verlängerung der Linie 3. Auch die Linie 5 zur Uniklinik, für die wegen Verzögerungen bei der Planung aktuell aber kein Fertigstellungstermin prognostiziert wird, wird mittelfristig mehr Züge nötig machen.
In den kommenden Jahren sollen bis zu 27 neue Straßenbahnen angeschafft werden. Eine Ausschreibung läuft, im September 2019 soll eine erste Tranche bestellt werden. Ab 2022 sollen die ersten fünf Trams in Augsburg ankommen, um noch für den Betrieb im Bahnhofstunnel erprobt zu werden. Die neuen Trams werden wie die anderen Großraumstraßenbahnen um die 40 Meter lang sein und 250 Fahrgäste aufnehmen können. Die Stadtwerke sind aktuell auf der Suche nach einem Grundstück für eine neue Wagenhalle, weil im Tramdepot am Roten Tor keinen Platz mehr ist.
Verkehrsminister Hans Reichhart (CSU) übergab am Dienstag einen acht Millionen Euro schweren Förderbescheid für den Kauf von fünf neuen Trams (Kosten etwa 20 Millionen Euro). Das Geld stammt aus Luftreinhaltungsmitteln des Freistaats. „Der öffentliche Nahverkehr muss in der Attraktivität vergleichbar mit dem Auto sein, wenn er genutzt werden soll“, so Reichhart. Dies betreffe Schnelligkeit und Komfort. Ein Baustein dafür seien neue Fahrzeuge.