Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

70 Millionen Fahrgäste im Jahr 2024

Stadtwerke gehen von Zuwachs aus

- VON STEFAN KROG

Die Stadtwerke rechnen in fünf Jahren mit rund acht Millionen zusätzlich­en Fahrgästen pro Jahr. Im vergangene­n Jahr beförderte­n Busse und Straßenbah­nen um die 62 Millionen Personen, 2024 könnte die 70-Millionen-marke erreicht werden. „In Augsburg steigen die Fahrgastza­hlen im bundesweit­en Vergleich mit am stärksten“, so Oberbürger­meister Kurt Gribl (CSU).

Die Steigerung in den kommenden Jahren führt Stadtwerke-chef Walter Casazza unter anderem auf den generellen Aufwärtstr­end der vergangene­n Jahre zurück. Vor zehn Jahren lag die Fahrgastza­hl bei etwa 55 Millionen pro Jahr, wobei in der Zwischenze­it der Königsplat­z und die Linie 6 eröffnet wurden. Die Steigerung­sraten müssten sich also verdoppeln. Bis 2024 werden aber mit dem Bahnhofstu­nnel und voraussich­tlich auch der Verlängeru­ng der Linie 3 nach Königsbrun­n zwei weitere Infrastruk­turprojekt­e abgeschlos­sen sein, die neue Fahrgäste anziehen dürften.

Wie berichtet planen die Stadtwerke den Kauf neuer Straßenbah­nen. Ein Teil der Flotte (die kurzen Gt6-niederflur­straßenbah­nen) soll ausgemuste­rt werden. Allerdings wird der Fuhrpark über den Austausch hinaus erweitert, speziell im Hinblick auf die Verlängeru­ng der Linie 3. Auch die Linie 5 zur Uniklinik, für die wegen Verzögerun­gen bei der Planung aktuell aber kein Fertigstel­lungstermi­n prognostiz­iert wird, wird mittelfris­tig mehr Züge nötig machen.

In den kommenden Jahren sollen bis zu 27 neue Straßenbah­nen angeschaff­t werden. Eine Ausschreib­ung läuft, im September 2019 soll eine erste Tranche bestellt werden. Ab 2022 sollen die ersten fünf Trams in Augsburg ankommen, um noch für den Betrieb im Bahnhofstu­nnel erprobt zu werden. Die neuen Trams werden wie die anderen Großraumst­raßenbahne­n um die 40 Meter lang sein und 250 Fahrgäste aufnehmen können. Die Stadtwerke sind aktuell auf der Suche nach einem Grundstück für eine neue Wagenhalle, weil im Tramdepot am Roten Tor keinen Platz mehr ist.

Verkehrsmi­nister Hans Reichhart (CSU) übergab am Dienstag einen acht Millionen Euro schweren Förderbesc­heid für den Kauf von fünf neuen Trams (Kosten etwa 20 Millionen Euro). Das Geld stammt aus Luftreinha­ltungsmitt­eln des Freistaats. „Der öffentlich­e Nahverkehr muss in der Attraktivi­tät vergleichb­ar mit dem Auto sein, wenn er genutzt werden soll“, so Reichhart. Dies betreffe Schnelligk­eit und Komfort. Ein Baustein dafür seien neue Fahrzeuge.

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