Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Wer sprengt die Bahnticket Automaten?
Kriminalität Ob Oberbayern oder Franken – Serie von Taten beschäftigt das Landeskriminalamt
Eichstätt Mehrere gesprengte Fahrkartenautomaten der Deutschen Bahn beschäftigen derzeit das Landeskriminalamt in München. Wie das LKA am Montag berichtete, sind zwei weitere Geräte im oberbayerischen Eichstätt und in Neuhof an der Zenn in Mittelfranken gesprengt worden. Seit dem 6. Februar sei es damit in Bayern zu sechs vergleichbaren Fällen gekommen, der Sachschaden beträgt rund 180 000 Euro.
Am frühen Sonntagmorgen hätte ein Fahrdienstleiter einen Täter fast erwischt. Doch als der Bahnmitarbeiter den Bombenleger im Eichstätter Ortsteil Wasserzell verfolgte, explodierte der Sprengsatz. Der 51 Jahre alte Fahrdienstleiter wurde zu Boden geschleudert und leicht verletzt, der Täter konnte entkommen. Am Montagmorgen entdeckte dann ein Fahrgast am Haltepunkt Adelsdorf in Neuhof (Landkreis Neustadt/aisch-bad Windsheim) einen weiteren zerstörten Automaten.
In den vergangenen Wochen wurden bereits zwei Anschläge in Grub bei Poing (Landkreis Ebersberg) verübt. Auch in Burgthann im Nürnberger Land und in Weißenohe (Landkreis Forchheim) wurden bereits Automaten gesprengt.
Das Motiv des Täters oder der Täter ist noch unklar. „Dass die an das Geld in den Automaten kommen wollen, wäre für uns das Wahrscheinlichste“, sagte ein Lka-sprecher. Solange die Täter nicht gefasst seien, könne aber auch reine Zerstörungswut nicht ausgeschlossen werden. Ein Erpressungshintergrund wird dagegen von den Experten ausgeschlossen.