Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Neue Mittel gegen Thrombosen
Vortrag Um Gefäßverschlüsse zu verhindern, setzen Ärzte auf moderne Medikamente. Ein Mediziner beleuchtet Vor- und Nachteile
Pro Jahr erleidet in Deutschland ein Erwachsener pro 1000 Einwohner eine tiefe Venenthrombose mit oder ohne zusätzliche Lungenembolie, die lebensbedrohlich sein kann. Eine Thrombose ist ein Gefäßverschluss, der vor allem im Bein auftritt. Besonders gefährdet sind unter anderem Raucher, Frauen, die die Pille nehmen, und Patienten, die sich einer Operation unterziehen oder an einer Tumorerkrankung leiden. Zur Behandlung von Thrombosen beziehungsweise zu deren Vermeidung werden in der Regel blutverdünnende Medikamente eingesetzt. Über neue Arzneimittel und ihre Vor- und Nachteile berichtet der Oberarzt an der II. Medizinischen Klinik des Klinikums und Privatdozent Andreas Rank in der Ärztlichen Vortragsreihe. Der Vortrag findet am heutigen Montag um 19.30 Uhr im Bürgersaal in Stadtbergen statt.
Seit Jahrzehnten, berichtet Rank, wird das bekannte Marcumar verordnet. Sein Einsatz ist aber gar nicht so einfach – es kommt auf die genaue Dosierung an. Ist die Dosis zu hoch, dann kann es zu Blutungen kommen; ist sie dagegen zu niedrig, dann tritt die blutverdünnende Wirkung vielleicht gar nicht ein. Wer Marcumar nimmt, muss daher regelmäßig zur Blutuntersuchung.
Als Nachfolger von Marcumar gelten Medikamente mit den Wirkstoffen Rivaroxaban, Dabigatran, Edoxaban und Apixaban. Sie sind zwar teurer als Marcumar, aber Laborkontrollen sind in der Regel nicht nötig.
Der wesentliche Vorteil dieser neuen Medikamente ist, dass die unerwünschte Nebenwirkung einer Blutung, insbesondere einer lebensgefährlichen Hirnblutung, seltener auftritt. Ganz ausblenden kann man dieses Risiko allerdings nicht, sagen Mediziner.
Insbesondere bei Patienten mit einer eingeschränkten Nierenfunktion ist besondere Vorsicht geboten, so Rank. Der behandelnde Arzt muss also bei jedem Patienten stets Nutzen und Risiko abwägen und dann individuell entscheiden, ob einer der neuen Blutverdünner eingenommen werden sollte.
Die Vor- und Nachteile der neuen Präparate wird Rank in seinem Vortrag verdeutlichen. Wie immer können die Teilnehmer am Ende Fragen stellen und sich auch in einer „Privatsprechstunde“an den Referenten wenden.
Vortrag Die Veranstaltung findet am heutigen Montag, 5. März, um 19.30 Uhr im Bürgersaal Stadtbergen statt, Ein tritt: 5 Euro.