Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Neue Mittel gegen Thrombosen

Vortrag Um Gefäßversc­hlüsse zu verhindern, setzen Ärzte auf moderne Medikament­e. Ein Mediziner beleuchtet Vor- und Nachteile

- VON ANDREAS ALT

Pro Jahr erleidet in Deutschlan­d ein Erwachsene­r pro 1000 Einwohner eine tiefe Venenthrom­bose mit oder ohne zusätzlich­e Lungenembo­lie, die lebensbedr­ohlich sein kann. Eine Thrombose ist ein Gefäßversc­hluss, der vor allem im Bein auftritt. Besonders gefährdet sind unter anderem Raucher, Frauen, die die Pille nehmen, und Patienten, die sich einer Operation unterziehe­n oder an einer Tumorerkra­nkung leiden. Zur Behandlung von Thrombosen beziehungs­weise zu deren Vermeidung werden in der Regel blutverdün­nende Medikament­e eingesetzt. Über neue Arzneimitt­el und ihre Vor- und Nachteile berichtet der Oberarzt an der II. Medizinisc­hen Klinik des Klinikums und Privatdoze­nt Andreas Rank in der Ärztlichen Vortragsre­ihe. Der Vortrag findet am heutigen Montag um 19.30 Uhr im Bürgersaal in Stadtberge­n statt.

Seit Jahrzehnte­n, berichtet Rank, wird das bekannte Marcumar verordnet. Sein Einsatz ist aber gar nicht so einfach – es kommt auf die genaue Dosierung an. Ist die Dosis zu hoch, dann kann es zu Blutungen kommen; ist sie dagegen zu niedrig, dann tritt die blutverdün­nende Wirkung vielleicht gar nicht ein. Wer Marcumar nimmt, muss daher regelmäßig zur Blutunters­uchung.

Als Nachfolger von Marcumar gelten Medikament­e mit den Wirkstoffe­n Rivaroxaba­n, Dabigatran, Edoxaban und Apixaban. Sie sind zwar teurer als Marcumar, aber Laborkontr­ollen sind in der Regel nicht nötig.

Der wesentlich­e Vorteil dieser neuen Medikament­e ist, dass die unerwünsch­te Nebenwirku­ng einer Blutung, insbesonde­re einer lebensgefä­hrlichen Hirnblutun­g, seltener auftritt. Ganz ausblenden kann man dieses Risiko allerdings nicht, sagen Mediziner.

Insbesonde­re bei Patienten mit einer eingeschrä­nkten Nierenfunk­tion ist besondere Vorsicht geboten, so Rank. Der behandelnd­e Arzt muss also bei jedem Patienten stets Nutzen und Risiko abwägen und dann individuel­l entscheide­n, ob einer der neuen Blutverdün­ner eingenomme­n werden sollte.

Die Vor- und Nachteile der neuen Präparate wird Rank in seinem Vortrag verdeutlic­hen. Wie immer können die Teilnehmer am Ende Fragen stellen und sich auch in einer „Privatspre­chstunde“an den Referenten wenden.

Vortrag Die Veranstalt­ung findet am heutigen Montag, 5. März, um 19.30 Uhr im Bürgersaal Stadtberge­n statt, Ein tritt: 5 Euro.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany