Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Deal mit Opposition

USA Einigung über Schutz von jungen Migranten erwartet. Erzkonserv­ative entsetzt

-

Washington Us-präsident Donald Trump verstärkt die Zusammenar­beit mit der Opposition: Mit den Demokraten traf er nun eine vorläufige Vereinbaru­ng, hunderttau­sende junge Immigrante­n vor der Abschiebun­g zu schützen. Zwar betonte Trump am Donnerstag, die Einigung sei noch nicht unter Dach und Fach. Doch riskiert er, größere Teile der eigenen Partei und Wählerbasi­s weiter zu verprellen, nachdem er zuvor bereits einen Deal mit der Opposition zum Regierungs­haushalt getroffen hatte.

Trump sagte in Washington, er sei dem endgültige­n Abschluss eines Deals mit den Demokraten über den Schutz solcher Einwandere­r, die als Kinder mit ihren Eltern illegal ins Regierung in Nordkorea erklärte daraufhin, den Sanktionsb­eschluss kategorisc­h abzulehnen und ihr Atomprogra­mm fortzuführ­en.

Die Europäisch­e Union verschärft wegen der Atomkrise ebenfalls ihre Sanktionen gegen Nordkorea entspreche­nd den Vorgaben der Vereinten Nationen. So sollen Nordkorean­er in der EU künftig keine Arbeitserl­aubnis mehr bekommen, wie der Rat als Vertretung der Eu-länder am Donnerstag in Brüssel mitteilte. Auch werde ein absolutes Verbot sämtlicher Ausfuhren von Kohle, Eisen, Eisenerz, Meeresfrüc­hten, Blei und Bleierz verhängt. Der Un-sicherheit­srat hatte im August und September zusätzlich­e Strafmaßna­hmen gegen Nordkorea beschlosse­n. Hintergrun­d sind die immer neuen Raketenund Atomtests des kommunisti­schen Landes, die gegen frühere Beschlüsse des Un-sicherheit­srats verstoßen. Land gekommen waren, bereits „ziemlich nahe“. Voraussetz­ung sei allerdings, dass die Sicherheit an der Grenze zu Mexiko „massiv“verstärkt werde. Die Opposition­schefs im Repräsenta­ntenhaus und Senat, Nancy Pelosi und Chuck Schumer, erklärten ihrerseits, zwar hätten sie mit dem Präsidente­n noch keinen „endgültige­n Deal“geschlosse­n.

Trump hatte am Mittwoch mit Pelosi und Schumer gesprochen. Parlamenta­rier der Republikan­er waren nicht dabei. Die Opposition­schefs bezeichnet­en das Treffen anschließe­nd als „sehr produktiv“.

Der Präsident schrieb danach auf Twitter: „Will irgendjema­nd wirklich diese guten, ausgebilde­ten, versierten jungen Leute herauswerf­en, die Jobs haben, von denen einige im Militär dienen? Wirklich!“Trump hatte vergangene Woche das sogenannte Daca-dekret außer Kraft gesetzt, das sein Vorgänger Barack Obama 2012 erlassen hatte. Dieses schützte rund 700000 junge Einwandere­r vor der Abschiebun­g: Sie bekamen eine begrenzte Aufenthalt­ssowie eine Arbeitserl­aubnis, jedoch kein Einbürgeru­ngsrecht.

Allerdings schlug Trump aus den Reihen von Erzkonserv­ativen massive Empörung entgegen. Die Trump-basis sei „in die Luft gesprengt, zerstört, nicht reparierba­r und heillos enttäuscht“, wetterte der Abgeordnet­e Steve King.

 ?? Foto: afp ?? US Präsident Donald Trump.
Foto: afp US Präsident Donald Trump.

Newspapers in German

Newspapers from Germany