Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Die entscheidende Wahl-information
Am Ende einer wieder mal wirren Woche hat sich die Zahl der Millionen unentschiedener deutscher Wähler wohl um 49 317 verringert. Das waren nämlich die, die dachten, der Schulz, das sei doch dieser Boxer, der dem Berlusconi mal auf die Fresse gehauen hat oder so, der räumt sicher auch mit der linksversifften Migrations-merkel mal auf – und nach dem Tv-duell wissen die jetzt, dass sie sich mit Claus „Flasche leer“Strunz den Stickstoff-experten um Grenzwert-alice anvertrauen können.
Aber der Rest? Konnte sich nun endlich im Internet am WahlO-mat der Bundeszentrale für politische Bildung testen. Wie verlässlich die Ergebnisse sind? Zwei Befunde: Laut
kommt, wenn man auf alle Standpunktfragen mit „neutral“antwortet, die Union raus; und bei einem Test fürs
spuckte die Maschine für Linken-spitze Sahra Wagenknecht als Wahlempfehlung aus: „Die Partei“, kandidieren- de Satire um Spaßvogel Martin Sonneborn. Na, das wäre mal eine Große Koalition!
Wer dem Rechner trotzdem nicht traut, dem hilft: die Stiftung Lesen! Die hat die Chefs der im Bundestag vertretenen Parteien nach ihren Lieblingskinderbüchern befragt. Merkel nennt „Max und Moritz“, deren Streiche sie witzig findet, aber das Horror-ende wohl verdrängt. Schulz nennt Janoschs „Oh, wie schön ist Panama“– wo Tiger und Bär denken, sie würden die Welt bereisen, aber eigentlich kaum vom Fleck kommen. Die Linke Kipping liebt „Mohr und die Raben von London“, wo’s natürlich um Kinderarbeit im frühen Kapitalismus geht, der Grüne Özdemir Peter Härtlings „Das war der Hirbel“über ein Leben mit Behinderung. So, jetzt ist doch hoffentlich alles klar. Aber zu gern hätten wir auch noch die Vorlieben von Fdp-lindner und AFDPetry gewusst. Vermutlich „Wir Kinder aus Bullerbü“. Bei beiden. Traumpaar!