Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Demenz und Wunschdenken
Zu „Pillen für Demente in der Kritik“(Pa norama) vom 6. April: Menschen mit eingeschränkter Gedächtnisleistung und Anpassungsfähigkeit nach langem, individuell gefärbtem Lebenslauf (sprich Demenzkranke) in die Großgemeinschaft eines Heimes mit festen Essens-/schlafzeiten, wechselnden Bezugspersonen im Schichtdienst problemlos einzugliedern, ist Wunschdenken. Den Letzten, die Nachtschwester, beißen dann – bei mehreren unruhigen Bewohnern – „die Hunde“. Wir Nervenärzte sollen dann an den „Rändern des Lebens“als Schuhlöffel fungieren und Senioren in den Heimalltag, hyperaktive Junioren in die Schulbank einpassen.
Ohne überschaubare Bezugsgruppen in familienähnlichen Strukturen unter Berücksichtigung individueller Besonderheiten der Bewohner wird Ersteres nicht gelingen, wobei Entwicklungen wie z.b. die Demenz-wgs doch zur Hoffnung Anlass geben. Dr. Wilfried Mütterlein, Mindelheim
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