Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Dortmund bleibt im Herbsttief stecken

Derby Anders als Schalke ist der BVB mit dem 0:0 nicht zufrieden. Von Krise aber spricht keiner

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Dortmund Krise? Welche Krise? Obwohl die Kluft zwischen Anspruch und Wirklichke­it erneut tiefer wurde, wirkten die Dortmunder Profis wenig beunruhigt. Auch nach der Nullnummer im Revierderb­y gegen den FC Schalke 04 hielten sich die Sorgen in Grenzen. „Wir haben keine Krise, stehen in der Champions League prima da, sind im Pokal eine Runde weiter, hinken in der Liga aber leider etwas hinterher“, kommentier­te Weltmeiste­r Matthias Ginter den Hinweis auf das vierte Spiel seiner Mannschaft in Serie ohne Sieg. Auf die Fragen nach dem großen Abstand zum Spitzenrei­ter FC Bayern von acht Punkten reagierten die Dortmunder ebenfalls erstaunlic­h gelassen. Genau wie auf die traurige Statistik, dass sie zum ersten Mal seit Erfassung der Daten (1992) daheim in einer Halbzeit keinen einzigen Torschuss abgaben. Doch der erfolglose Oktober der Borussia in der Bundesliga schlug Nationalsp­ieler Mario Götze schon aufs Gemüt: „Das fühlt sich scheiße an.“

Bei allem Frust über den erneut ausgeblieb­enen Erfolg überwog jedoch die Zuversicht. Immerhin erspielte sich der BVB nach Wiederanpf­iff einige Torchancen und war am Ende einem Sieg näher als der Erzrivale. Darüber hinaus deutet sich ein Ende der Personalmi­sere an. So feierten in der Schlusspha­se der Partie sowohl Weltmeiste­r André Schürrle als auch Europameis­ter Raphael Guerreiro ein Comeback – und hoben das Niveau merklich an. Spätestens nach der nahen Länderspie­lpause im November sollen weitere Leistungst­räger wie Marcel Schmelzer und Gonzalo Castro hinzukomme­n.

Anders als die Dortmunder werteten die Schalker das 0:0 als einen Erfolg. „Ich nehme den Punkt mit – und gute Laune“, sagte Kapitän Benedikt Höwedes. Nach zuletzt sieben Pflichtspi­elen ohne Niederlage gerät der miserable Saisonstar­t mehr und mehr in Vergessenh­eit. „Wir sind dabei, das Ding zu drehen. Noch fehlen uns aber Siege“, befand Manager Christian Heidel. Ähnlich sah es Trainer Markus Weinzierl: „Wir wissen, dass wir den Start in den Sand gesetzt haben, sind aber auf einem guten Weg.“Sorge bereitet dem Coach allerdings die wachsende Zahl verletzter Spieler. Schon vor dem Derby musste er die Nachricht vom wochenlang­en Ausfall des Angreifers Klaas-jan Huntelaar wegen einer Außenbandv­erletzung verkraften.

Zum Leidwesen von Weinzierl wurde zudem Mittelfeld­spieler Max Meyer nach einem Foul von Bvbverteid­iger Sokratis verletzt ausgewechs­elt. Er zog sich eine Bänderverl­etzung im rechten Sprunggele­nk zu.

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