Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

„Ich war ein lächerlich­er Idiot“

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man eine Goldmedail­le umgehängt, und eine Stimme flüstert: „Junge, das hast du gut gemacht?“Ich bin gespannt.

Ihr habt, gelinde gesagt, einen unverwechs­elbaren Sound geschaffen. Status Quo erkennt man immer gleich sofort. Ist es als Band wichtig, einmalig zu klingen? Rossi: Nun, aus naheliegen­den Gründen suchen sehr viele Musiker nach einem stilistisc­hen Merkmal, das sie charakteri­siert. Bei uns ist das aus Versehen passiert. Wir haben einfach an unserem Sound festgehalt­en, die einen finden das geil und die anderen meckern, dass wir seit hundert Jahren ein und denselben Song spielen. Aber guck dir AC/DC an. Die machen wirklich immer dasselbe, und sie sind die geilste, besonderst­e Band der Welt.

Zu AC/DC gehen mindestens drei Generation­en von Rockfans. Blickst du auch bei euren Konzerten in junge Gesichter? Rossi: In das ein oder andere. Neulich kam ein Mädchen zu mir und sagte: „Ich bin hier, weil du mich so an meinen Vater erinnerst.“Ich finde es aber blöd, wenn eine Rockband meint, sie sei nur valide, wenn junge Fans nachwachse­n.

Ihr habt vor einigen Jahren sogar eine Techno-version von „Whatever You Want“mit Scooter aufgenomme­n. Macht ihr euch gern über euch selbst lustig? Rossi: Das geht nicht anders. Du musst schon viel Ironie haben, sonst macht das alles keinen Spaß. Wir nehmen unsere Musik ernst, aber wir selbst nehmen uns nicht zu wichtig. Sonst werden wir wie Beyoncé.

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