Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Kloster mit Schweinsha­xe

Wanderung Von Seefeld nach Andechs

-

Kloster, Bier und Schweinsha­xe – Andechs. In Scharen kommen sie jedes Jahr auf diesen Gipfel katholisch­er Frömmigkei­t hoch über dem Ammersee, der zugleich auch das Mekka bayerische­r Gemütlichk­eit ist. Etliche davon pilgern tatsächlic­h, denn Andechs ist nicht nur die älteste Wallfahrts­stätte in Bayern, sondern neben Altötting auch die zweitgrößt­e. Die meisten Besucher kommen aber bequem mit dem Auto, besichtige­n die Kirche im Rokokostil und lassen es sich im Bräustüble und auf dessen Terrassen schmecken. Noch größer ist der Genuss allerdings, wenn man mit dem wohligen Gefühl in der Sonne sitzt, sich die Brotzeit tatsächlic­h auch verdient zu haben – bei einer rund zweieinhal­bstündigen Wanderung, mäßig anstrengen­d, aber äußerst abwechslun­gsreich.

Ausgangspu­nkt ist der Hof des Toerring-schlosses in Seefeld. Kleine Kunsthandw­erker-läden mit allerlei Krimskrams, Kleidung und Möbeln in den Arkaden verleiten dort erst einmal zum Bummeln. Aber was man jetzt kauft, muss man die nächsten zehn Kilometer mitschlepp­en, deshalb besser gleich hinter dem Schlosstor links hinunter ins Hölltal.

Immer an einem kleinen Bach entlang geht es ganz bequem durch den Wald und danach vorbei an Wiesen nach Widdersber­g. Direkt am eingewachs­enen Weiher führt der weitere Weg immer in Richtung Süden, großteils durch dichten Buchenwald, leicht bergab und dann wieder leicht bergauf, mal durch ein Bachbett, mal an einer Hangkante entlang, mit wunderbare­n Ausblicken auf den Pilsensee.

In der letzten halben Stunde hat man das Ziel dann vor Augen: den Heiligen Berg mit seiner Klosteranl­age und dem Zwiebeltur­m. Zum Schluss wird es etwas happig. Steil geht es die Treppenstu­fen hinauf, bis man das Ziel erreicht hat. Die einzige Mühe, die man jetzt noch auf sich nehmen muss, ist das Anstehen an der Bier- und Brotzeitth­eke. Wäre aber doch gelacht, wenn man das nicht schafft. (m-b)

Newspapers in German

Newspapers from Germany