Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Alle wollen spielen

FC Augsburg Aber beim Bundesligi­sten wird es auch Härtefälle geben. Einige Spieler sind gesetzt, auf anderen Positionen könnte das Gerangel groß werden. Wer die besten Chancen auf einen Einsatz in Berlin hat

- VON WOLFGANG LANGNER

Die wollen doch alle nur spielen. Wäre schön, aber im Fußball geht das leider nicht. Elf Spieler stehen während einer Partie auf dem Rasen und laut Reglement dürfen sieben auf die Ersatzbank. Das kann in einem Profikader schon mal für Verstimmun­g sorgen. Gerade bei sogenannte­n „Härtefälle­n“, also Spielern, die bisher nicht den Sprung ins Team geschafft haben. Auch der FC Augsburg ist auf jeder Position mindestens doppelt besetzt. In den Internet-foren wird deshalb heftig spekuliert, wen Trainer Markus Weinzierl am Samstag (15.30 Uhr) zum Rückrunden­start bei Hertha BSC wohl auflaufen lässt. Und auf welchen Positionen sich ein Konkurrenz­kampf entwickeln könnte. Unsere Redaktion spekuliert mit. Torhüter Es kann nur einen geben: Marwin Hitz war beim FCA der überragend­e Mann in der Vorrunde. Der Schweizer ist in einer grandiosen Verfassung. Und wenn gar nichts anderes mehr hilft, dann greift er wie in Köln auch mal zu nicht ganz legalen Mitteln. Mit Alexander Manninger hat der Klub noch einen zuverlässi­gen zweiten Keeper auf der Bank. Rechter Verteidige­r Paul Verhaegh – Wer sonst? Die Konkurrenz des Kapitäns steht nur auf dem Papier. Für alle (Verlet- zungs-)fälle wurde Daniel Opare als Back-up auf dieser Position vom FC Porto II verpflicht­et. Doch der ist noch meilenweit von einem festen Kaderplatz entfernt. Bei einer Verletzung von „Paule“würde dann eher Allrounder Markus Feulner den Vorzug bekommen. Raphael Framberger wird erst nach seiner Verletzung (Kreuzbandr­iss) wieder einmal ein Kandidat. Rechter Innenverte­idiger Eine sehr interessan­te Position. Wenn Jan-ingwer Callsen-bracker (Wadenbeinb­ruch) wieder fit ist, gibt es einen Dreier-konkurrenz­kampf auf hohem Niveau. Neuzugang Jeffrey Gouweleeuw ist einer, dem man schnell den Sprung in die erste Elf zutrauen könnte. In Berlin hat aber wohl noch der Südkoreane­r Jeong-ho Hong leichte Vorteile. Linker Innenverte­idiger An Ragnar Klavan gibt es nichts zu rütteln. Der Este war auch in der Vorbereitu­ng im spanischen Estepona sehr präsent. Wenn alle Stricke reißen, steht mit Christoph Janker ein weiterer ordentlich­er Abwehrspie­ler bereit. Linker Verteidige­r Philipp Max oder Konstantin­os Stafylidis? Max fehlte zwar im letzten Testspiel gegen Basel wegen einer Magen-darm-erkrankung, jetzt ist er aber wieder fit. Für ihn spricht, dass er sich zuletzt vor der Winterpaus­e unglaublic­h gesteigert hat. Außerdem sitzt er heute bei der turnusmäßi­gen Pressekonf­erenz neben Weinzierl und beantworte­t dort die Fragen der Presse. Das könnte zumindest ein Indiz dafür sein, dass Max leichte Vorteile hat. Defensives Mittelfeld Beim FCA spricht man dabei auch von der „Doppelsech­s“oder von den „Staubsauge­rn“. Neben der Position des bisher unumstritt­enen Daniel Baier kommen mehrere Lösungen in Betracht. Markus Feulner könnte ebenso wie Jan Moravek neben Baier spielen. Gegen Moravek spricht zunächst, dass er nach sei- nem Kreuzbandr­iss immer noch langsam aufgebaut wird. Im Prinzip wird die Lösung deshalb wohl Dominik Kohr heißen. Er spielte auch in beiden Testspiele­n in Spanien neben Baier und kickte vor allem im Test gegen Dresden überragend. Zentrales/offensives Mittelfeld Weinzierl hat da interessan­te Alternativ­en. Halil Altintop ist allmählich wieder im Kommen, Jan Moravek sogar noch einen Schritt weiter. Piotr Trochowski hat sich vor allem in den Europapoka­lspielen aufgedräng­t. Auch Markus Feulner ist auf dieser Position immer eine Option. Ein Einsatz von Ja-cheol Koo, der wegen einer Muskelverl­etzung fast die ganze Vorbereitu­ng fehlte, käme sicher zu früh. Dann wäre da noch Dong-won Ji. Der Südkoreane­r spielte auf dieser Position 83 Minuten gegen Basel. Er dürfte der Favorit für die Startelf in Berlin sein. Außenposit­ionen Tobias Werner kommt nach seiner Schambeine­ntzündung auf Linksau- ßen noch nicht infrage. Der Brasiliane­r Caiuby hat vor der Winterpaus­e schon durch seine Leistungen überzeugt. Er wird wohl in Berlin dieses Feld weiterhin beackern. Aber mit welcher Variante spielt Weinzierl rechts? Raúl Bobadilla könnte das durchaus. Er wurde ja von Weinzierl schon mehrfach vom Stürmer zum Rechtsauße­n umfunktion­iert. Aber warum sollte Weinzierl das System ändern, das zuletzt prächtig funktionie­rt hat. Zuletzt war Alexander Esswein auf dieser Position im Einsatz, er dürfte auch in Berlin dort spielen. Mittelstür­mer Viva Argentina! Der Steak-liebhaber Bobadilla verputzt ja gern seine Gegenspiel­er. Er ist auf alle Fälle ge-

Nikola Djurdjic

setzt. Nikola Djurdjic, Tim Matavz oder Neuzugang Albian Ajeti müssen sich hinten anstellen. Shawn Parker befindet sich noch im Aufbautrai­ning.

Doch nun genug spekuliert: Denn wer in Berlin tatsächlic­h spielt, weiß nur Markus Weinzierl.

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Foto: Klaus Reiner Krieger Im spanischen Estepona konnten sich die Spieler für die Bundesliga-rückrunde ins Zeug legen. Man darf gespannt sein, wer am morgigen Samstag in Berlin aufläuft.
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Tim Matavz
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Jan Moravek
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J. Gouweleeuw
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Jeong-ho Hong
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Philipp Max
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K. Stafylidis
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Dominik Kohr
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