Die „Millionenoma“lässt alle staunen
Eine pfiffige Großmutter steht im Mittelpunkt des Theaters der Katholischen Landjugend Stotzard. Ein Gewinn sorgt für ein doppeltes Happy End. Wann im Aindlinger Ortsteil noch im Gemeinschaftshaus gespielt wird.
An Ostern gehört der große Saal im Gemeinschaftshaus in Stotzard jedes Jahr einem TheaterEnsemble der Katholischen Landjugend (KLJB) im Aindlinger Ortsteil. Diesmal hatte sie sich für ein Lustspiel in drei Akten aus der Feder von Monika Steinbacher entschieden. Es trägt den Titel „Die Millionenoma“. Einmal mehr bot die Aufführung reichlich Grund zum Lachen und zum Spenden von Applaus. Das lag zum einen am Inhalt des Stückes und zum anderen auch an der Besetzung mit den Laien-Darstellern aus der Lechrain-Region.
In die wichtigste Rolle war Martina Neumair geschlüpft, die als Therese Kreitmeier die meiste Zeit am linken Rand der Bühne zu sehen ist, wenngleich sie die Hauptdarstellerin mimt. Die Oma ist mit ihren 74 Jahren nicht mehr die Jüngste in dieser Gruppe, doch das hindert sie keineswegs daran, im Haus ihres Sohnes Kaspar (Alexander Schwegler) für Unruhe und Ärger zu sorgen. Dass sie ihrer Schwiegertochter
Agnes (Verena Schwegler) nicht gerade wohlgesonnen ist, das ist bereits nach wenigen Minuten nicht mehr zu überhören. Mal verlangt sie nach einem Kamillentee, mal nach ihren Magentabletten, was ihr das Attribut „alter Tyrann“einbringt, die der servierten Brennsuppe kaum etwas Positives abzugewinnen vermag. Das führt dazu, dass ihr Bauer Kaspar damit droht, dass sie die Stube verlassen und stattdessen in ihrer Kammer vorliebnehmen muss.
Die Abneigung schwindet schlagartig, als Berta Huber (Ramona Kimmel) und Sophie Hintermoser (Bianca Hartmann) der Oma die Botschaft von einem veritablen Lottogewinn überbringen: sechs Richtige mit Zusatzzahl. Die Reaktionen fallen durchaus menschlich aus. Das Ehepaar auf dem landwirtschaftlichen Anwesen formuliert sogleich den Wunsch nach einem Bad, einer Küche, einem Bulldog und einem Ladewagen – allesamt neue Exemplare, versteht sich. Weitere Vorschläge, was man mit der großen Summe am besten machen könnte, werden ebenso schnell vorgetragen. Pater Oswald (Michael Braun) weist darauf hin, dass der Seitenaltar in der Kirche sich in einem kritischen Zustand befindet; diverse Maßnahmen erscheinen seiner Ansicht nach unumgänglich.
Marianne Kreitmeier (Christina Neumair) hat sich in Rupert von Parsowitz zu Kassel verliebt. Sehr zum Missfallen ihrer Eltern – ein Student und noch dazu ein „Preiß“, das passt so gar nicht in ihr Weltbild. Vielmehr soll Franzi Brunnhuber (Christian Schwegler) nach der Vorstellung
von Zenzi Obergschandler (Nina Brandmeir) diesen Part übernehmen. Xaver (Christoph Schwegler), ein Postbote, präsentiert sich nach übermäßigem Genuss von alkoholischen Getränken als ausgesprochen verkatert. Und Reporter Emmerich Schindler (Michael Weichenberger) kündigt eine große Story an.
Die nächste, aber nicht die letzte Wendung in dieser Geschichte tritt ein, als die Millionenoma ihren Riesengewinn
dementiert. Begründung: Sie habe zu viele Zahlen angekreuzt. Jetzt wird die Oma quasi zur Persona non grata, nun steht die Verbannung in ein Altenheim an. Sie spricht geheimnisvoll von ihrer „letzten großen Reise“, die sie anzutreten gedenkt. In ihrem Umfeld wird über diese Aussage gerätselt, sogar als Drohung, Selbstmord zu begehen, wird sie interpretiert. Doch die Seniorin erweist sich als pfiffige Dame, die noch mal alle in Erstaunen versetzt – auf der Bühne ebenso wie in den Zuschauerreihen. Es kommt zum Happy End, nicht allein in finanzieller Hinsicht. Marianne darf ihren Rupert heiraten.
Als Regisseure fungieren Daniela Seemüller und Michael Weichenberger, Dorothee Riemensperger und Julia Lichtenstern kümmern sich um die Maske, während Luisa Reich als Souffleuse mitwirkt.
Aufführungen Zweimal wird „Die Millionenoma“noch zu sehen sein, am Freitag, 5. April, und am Samstag, 6. April, in dieser Woche. Beginn ist jeweils um 20 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus in Stotzard.