Aichacher Nachrichten

Die „Millioneno­ma“lässt alle staunen

Eine pfiffige Großmutter steht im Mittelpunk­t des Theaters der Katholisch­en Landjugend Stotzard. Ein Gewinn sorgt für ein doppeltes Happy End. Wann im Aindlinger Ortsteil noch im Gemeinscha­ftshaus gespielt wird.

- Von Johann Eibl

An Ostern gehört der große Saal im Gemeinscha­ftshaus in Stotzard jedes Jahr einem TheaterEns­emble der Katholisch­en Landjugend (KLJB) im Aindlinger Ortsteil. Diesmal hatte sie sich für ein Lustspiel in drei Akten aus der Feder von Monika Steinbache­r entschiede­n. Es trägt den Titel „Die Millioneno­ma“. Einmal mehr bot die Aufführung reichlich Grund zum Lachen und zum Spenden von Applaus. Das lag zum einen am Inhalt des Stückes und zum anderen auch an der Besetzung mit den Laien-Darsteller­n aus der Lechrain-Region.

In die wichtigste Rolle war Martina Neumair geschlüpft, die als Therese Kreitmeier die meiste Zeit am linken Rand der Bühne zu sehen ist, wenngleich sie die Hauptdarst­ellerin mimt. Die Oma ist mit ihren 74 Jahren nicht mehr die Jüngste in dieser Gruppe, doch das hindert sie keineswegs daran, im Haus ihres Sohnes Kaspar (Alexander Schwegler) für Unruhe und Ärger zu sorgen. Dass sie ihrer Schwiegert­ochter

Agnes (Verena Schwegler) nicht gerade wohlgesonn­en ist, das ist bereits nach wenigen Minuten nicht mehr zu überhören. Mal verlangt sie nach einem Kamillente­e, mal nach ihren Magentable­tten, was ihr das Attribut „alter Tyrann“einbringt, die der servierten Brennsuppe kaum etwas Positives abzugewinn­en vermag. Das führt dazu, dass ihr Bauer Kaspar damit droht, dass sie die Stube verlassen und stattdesse­n in ihrer Kammer vorliebneh­men muss.

Die Abneigung schwindet schlagarti­g, als Berta Huber (Ramona Kimmel) und Sophie Hintermose­r (Bianca Hartmann) der Oma die Botschaft von einem veritablen Lottogewin­n überbringe­n: sechs Richtige mit Zusatzzahl. Die Reaktionen fallen durchaus menschlich aus. Das Ehepaar auf dem landwirtsc­haftlichen Anwesen formuliert sogleich den Wunsch nach einem Bad, einer Küche, einem Bulldog und einem Ladewagen – allesamt neue Exemplare, versteht sich. Weitere Vorschläge, was man mit der großen Summe am besten machen könnte, werden ebenso schnell vorgetrage­n. Pater Oswald (Michael Braun) weist darauf hin, dass der Seitenalta­r in der Kirche sich in einem kritischen Zustand befindet; diverse Maßnahmen erscheinen seiner Ansicht nach unumgängli­ch.

Marianne Kreitmeier (Christina Neumair) hat sich in Rupert von Parsowitz zu Kassel verliebt. Sehr zum Missfallen ihrer Eltern – ein Student und noch dazu ein „Preiß“, das passt so gar nicht in ihr Weltbild. Vielmehr soll Franzi Brunnhuber (Christian Schwegler) nach der Vorstellun­g

von Zenzi Obergschan­dler (Nina Brandmeir) diesen Part übernehmen. Xaver (Christoph Schwegler), ein Postbote, präsentier­t sich nach übermäßige­m Genuss von alkoholisc­hen Getränken als ausgesproc­hen verkatert. Und Reporter Emmerich Schindler (Michael Weichenber­ger) kündigt eine große Story an.

Die nächste, aber nicht die letzte Wendung in dieser Geschichte tritt ein, als die Millioneno­ma ihren Riesengewi­nn

dementiert. Begründung: Sie habe zu viele Zahlen angekreuzt. Jetzt wird die Oma quasi zur Persona non grata, nun steht die Verbannung in ein Altenheim an. Sie spricht geheimnisv­oll von ihrer „letzten großen Reise“, die sie anzutreten gedenkt. In ihrem Umfeld wird über diese Aussage gerätselt, sogar als Drohung, Selbstmord zu begehen, wird sie interpreti­ert. Doch die Seniorin erweist sich als pfiffige Dame, die noch mal alle in Erstaunen versetzt – auf der Bühne ebenso wie in den Zuschauerr­eihen. Es kommt zum Happy End, nicht allein in finanziell­er Hinsicht. Marianne darf ihren Rupert heiraten.

Als Regisseure fungieren Daniela Seemüller und Michael Weichenber­ger, Dorothee Riemensper­ger und Julia Lichtenste­rn kümmern sich um die Maske, während Luisa Reich als Souffleuse mitwirkt.

Aufführung­en Zweimal wird „Die Millioneno­ma“noch zu sehen sein, am Freitag, 5. April, und am Samstag, 6. April, in dieser Woche. Beginn ist jeweils um 20 Uhr im Dorfgemein­schaftshau­s in Stotzard.

 ?? Foto: Johann Eibl ?? Die „Millioneno­ma“(Martina Neumair) steht im Mittelpunk­t der Komödie der Landjugend Stotzard. Das Stück wird noch am Freitag und Samstag im Dorfgemein­schaftshau­s im Aindlinger Ortsteil aufgeführt.
Foto: Johann Eibl Die „Millioneno­ma“(Martina Neumair) steht im Mittelpunk­t der Komödie der Landjugend Stotzard. Das Stück wird noch am Freitag und Samstag im Dorfgemein­schaftshau­s im Aindlinger Ortsteil aufgeführt.

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