Fischer versus Gabalier
Konkurrenz der MegaKonzerte in München
Es ist die maximale Verheißung auf Erlösung für das noch immer strauchelnden Konzert-Geschäft und den Sommer der Massen: Helene Fischer und das größte Spektakel ihrer Karriere – ein Konzert am 21. Juli 2022 in der Münchner Messe vor bis zu 150000 Menschen. Und in den ersten Tagen sollen schon 100000 Karten verkauft worden sein. Wie es scheint, sie alle zuversichtlich, dass es dann mit den Corona-Beschränkungen – Delta, Lambda, Omega hin oder her – endlich vorbei sein wird: ein schönes Signal.
Aber doch nur eine Kopie? Vor zwei Jahren bereits wollte VolksRock’n’Roller Andreas Gabalier an eben jener Stelle ja auch schon so ein Riesen-Event abhalten, das er auch gleich als neuen Superlativ in der deutschen Unterhaltungsgeschichte ankündigte. Nicht, dass es so große Konzerte hierzulande zuvor nicht gegeben hat: Mindestens 160000 Menschen etwa strömten 1988 zu Bruce Springsteen auf die Radrennbahn Weißensee; 1990 dann führte Roger Waters im ehemaligen Mauerstreifen „The Wall“vor rund 300000 Zuschauern auf. Berlin, Berlin: Das war ja große Symbolik!
Während die Böhsen Onkelz mit ihren vier Konzerten vor insgesamt an die 400000 Menschen am Hockenheimring 2015 vor allem ihr eigenes Comeback im Maximalformat zelebrierten. Und so war ja auch Gabaliers Event vor allem als neuer Gipfel der eigenen Größe gedacht, dabei in der Inszenierung zum kompletten Fanvolksfest samt Riesenrad und Bierzelten aber eben auch Maßstäbe in Deutschland setzend.
Nun, nach zwei Corona-Verschiebungen um je ein Jahr terminiert auf den 6. August 2022, ist es aber auch zum Symbol geworden für einen kommenden Sommer der Freiheit – im Verbund allerdings mit Frau Fischer, die zudem früher dran ist (und mit einer Breite von 150 Metern die größte Bühne aller Zeiten in Deutschland verspricht). Es bleibt aber doch: München, München – du bist die Zuversicht!
Nicht ganz. Gabalier nämlich hat den Superlativ erweitert. Er tritt 2022 auch auf dem Expo-Gelände in Bern auf – vor Helene in München. Und dann auch noch doppelt in Kitzbühel. Unentschieden?