Unbekannte Gefühle
Der FC Bayern fragt sich, wie Barcelona wohl ohne Lionel Messi auftritt
München Diese beiden Gefühle kennt Thomas Müller noch nicht. 124 Mal ist er in der Champions League bereits für den FC Bayern aufgelaufen. Kein deutscher Spieler kann mehr Einsätze in der Königsklasse vorweisen. Auch gegen den FC Barcelona hat er schon etliche Male gespielt. Noch nie aber gingen die Münchner in ein Duell mit den Katalanen und konnten sich zudem sicher sein, dass nicht einer dieser Geniestreiche Messis die Partie noch wenden würde. Das 8:2 im Viertelfinale vor genau 13 Jahren war auch deswegen so denkwürdig, weil die Münchner ihrem Gegenüber zuvor allenfalls als gleichwertig erschienen waren.
Messi, Luis Suarez und der eingewechselte
Antoine Griezmann aber waren an jenem Abend in Lissabon nur Nebendarsteller. Mittlerweile spielt keiner mehr von ihnen für Barcelona. „Es ist natürlich ein ungewohntes Bild, wenn Messi nicht bei Barcelona auf dem Platz stehen wird“, räumt Nationaltorwart Manuel Neuer ein. Doch die horrenden Schulden erdrücken den Verein. Es war schlicht kein Geld vorhanden, das für eine Vertragsverlängerung hätte ausgegeben werden dürfen.
So treffen die Münchner am Dienstag im Camp Nou (21 Uhr, Amazon Prime Video) auf ein zwangsweise restauriertes Barcelona und rätseln noch ein wenig, auf welche Art der Gegenwehr sie sich einzustellen haben. Ehrlich gesagt, könne er den FC Barcelona „aktuell überhaupt nicht einschätzen. Ohne Messi ist das sicherlich eine andere Mannschaft“, mutmaßt Müller, der am Montag seinen 32. Geburtstag feierte.
Selbst für den stets gut vorbereiteten Trainer Julian Nagelsmann sei der Kontrahent nur „schwer greifbar“. Eine Einschätzung, die man selbst in Barcelona teilt. „Wir sind mental darauf eingestellt, dass es diesmal anders sein muss und anders sein wird“, so Mittelfeldspieler Sergio Busquets.