Aichacher Nachrichten

Roy hält alle Scheiben fest

Eishockey Der Torhüter ist einer der Gründe für den anhaltende­n Höhenflug der Panther. Stürmer Sahir Gill ragt in der Statistik an anderer Stelle heraus

- VON MILAN SAKO

Immer wieder versuchten es die Berliner, schossen aus allen Lagen, fälschten einen Schlagschu­ss von der blauen Line ab. Doch Olivier Roy fing alles ab. Irgendwann wirkten die Eisbären ratlos und schüttelte­n nur noch den Kopf. In 60 Minuten gelang den Gastgebern kein Tor und deshalb reichte am Sonntagnac­hmittag der Treffer von Sahir Gill zum 1:0 für die Panther. Der entscheide­nde Mann lobte seine Vorderleut­e. „Die Jungs haben mich meist den Puck sehen lassen. Und wenn es einen Abpraller gab, dann waren sie zur Stelle“, sagte der AEV-Torhüter, der mit einer Fangquote von 91,7 Prozent auf dem hervorrage­nden vierten Platz in der Deutschen Eishockey Liga liegt, hinter den Spitzenkrä­ften Danny aus den Birken (München), Mathias Niederberg­er (Düsseldorf) und dem Schweden Gustaf Wesslau (Köln).

Es gibt eine ungeschrie­bene Regel im Eishockey, wonach der Torwart den ersten Schuss immer halten sollte, sofern er freie Sicht hat. Dafür müssen seine Vorderleut­e sorgen und die Gegner aus dem Sichtfeld drücken. Für die Abpraller, die möglichst zur Seite und nicht nach vorne weggehen sollten, sind dann im Idealfall die Vorderleut­e zuständig. Am Sonntag brachte Roy die Eisbären zur Verzweiflu­ng. „Auch Berlins Keeper Kevin Poulin hat stark gehalten, aber in den letzten zehn Minuten war Olivier Roy der beste Mann auf dem Eis“, lobte Mike Stewart. Mit einem Sieg in die Pause zu gehen, gebe viel Motivation für den Endspurt. Das Tor gelang Sahir Gill. Der 26-jährige Kanadier hat mit vier Treffern in den vergangene­n vier Spielen einen Lauf. Mike Stewart führt seine eigenen Statistike­n: „In den vergangene­n zwölf Partien ist er unser punktbeste­r Spieler.“Der Trainer war auch in den ersten zwanzig DELEinsätz­en mit dem Neuzugang aus Wilkes-Barre in der American Hockey League zufrieden: „Sahir hat im Penaltykil­ling und in der Abwehr immer gut gearbeitet. Jetzt bekommt er auch noch seine Chancen in der Offensive und macht etwas daraus.“

Während Topscorer Matt White in Berlin einige Möglichkei­ten, darunter einen Alleingang auf Poulin, ausließ, traf Gill. Mit acht Treffern und zehn Vorlagen hat sich der Center auf Platz zehn der AEV-Scorerlist­e nach vorne gearbeitet.

Nach dem Berlin-Match gibt Stewart seiner Mannschaft fast eine komplette Woche frei. Am Sonntag trifft sich das Team wieder zu einer Trainingse­inheit. Es gelte jetzt Energie zu tanken für den Endspurt. In den letzten sieben DEL-Partien genießen die Panther fünf Mal Heimrecht. „Unser Heimvortei­l hat bislang eine große Rolle gespielt, das wollen wir weiter ausnutzen“, sagt Mike Stewart. Im Curt-FrenzelSta­dion gewann der AEV 14 seiner bislang 21 Spiele.

In der Länderspie­lpause will Stewart seinem Hobby frönen und „mal richtig ausschlafe­n“. Den Spielermar­kt hat der Austro-Kanadier weiter im Blick. Zwei Ausländer-Lizenzen, eine davon wird für den Fall einer Torhüter-Verletzung aufgespart, können die Panther noch vergeben. Der Kader dürfte nach der Pause komplett sein. Verteidige­r Scott Valentine, der wegen einer Knieverlet­zung bisher 30 von 45 Spielen bestritt, kehrt ebenso wie Abwehrkoll­ege Arvids Rekis in den Kader zurück.

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Foto: Siegfried Kerpf Nicht zu überwinden: Olivier Roy hielt in Berlin fehlerfrei und ist einer der Gründe für den Höhenflug.

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