Hektik und schwindende Kräfte
Einzelkritik Schlussphase gegen Nürnberg trübt den guten Gesamteindruck der Mannschaft
Sowohl der FCA als auch der 1. FC Nürnberg hatten im Pokalfight unter der Woche 120 Minuten abgespult. Im bayerischen Derby zeigten sich die Augsburger anfangs den entscheidenden Tick wacher und schneller. Weil dann aber Kräfte und Konzentration schwanden, kam der Club kurz vor Schluss zum 2:2-Ausgleich. Nachfolgend die Spieler in der Einzelkritik:
● Andreas Luthe Hatte in der ersten Halbzeit nicht viele Gelegenheiten, sich auszuzeichnen. Bekam in der 54. Minute aber die kleine Lücke nicht abgedeckt, in die Alexander Fuchs seinen Schlenzer zum 1:1-Ausgleich für Nürnberg setzte. Beim nahezu ähnlichen Schuss von Misidjan (57.) war Luthe dann zur Stelle. Note 3,5 ● Jeffrey Gouweleeuw Meist wachsam wie gewohnt, hatte die meisten Ballaktionen (93). Lieferte einen sehenswerten Volleyschuss ab (22.), der jedoch ein sicherer Fang von Nürnberg-Keeper Mathenia wurde. Je länger das Spiel lief, desto bissiger wurde er in den Zweikämpfen, doch in den Schlussminuten gegen drückende Nürnberger geriet auch er an seine Grenzen. Note 3,5 ● Rani Khedira Bildete im Dreigestirn mit Gouweleeuw und Hinteregger das hoch gewachsene Abwehrbollwerk, was in Halbzeit eins recht gut klappte. Hatte mit 62 Prozent die beste Zweikampfquote. Auch immer bemüht, schnell umzuschalten und das Spiel nach vorne anzukurbeln. Note 3 ● Martin Hinteregger Nicht immer so souverän wie gewohnt. Hatte einige Male Glück, dass ihm die Kollegen in höchster Not halfen. Säbelte in der ersten Halbzeit in guter Schussposition am Ball vorbei. In der zweiten Hälfte kämpfte er verbissen. Note 3,5 ● Jonathan Schmid Der Franzose agierte sehr offensiv und mit großem Tatendrang, was gleich in der 11. Minute zum 1:0-Führungstreffer führte. Im Doppelpass mit Gouweleeuw legte er stramm für Finnbogason auf und der Stürmer musste nur noch den Fuß hinhalten. Auch ansonsten agierte Schmid mit viel Übersicht, Einsatz und Passgenauigkeit. Krönte seine Superleistung mit einem Traum-Freistoß zum 2:0 (60.). Note 2 ● Daniel Baier Im Pokal geschont, war der Kapitän wieder zurück auf dem Feld und hatte viel Defensivarbeit zu leisten, um Philipp Max auf der linken Außenbahn Freiräume zu ermöglichen. War immer zur Stelle, wenn die Kollegen in der Abwehr Unterstützung brauchten. Note 3 ● Philipp Max Ununterbrochen im Vorwärtsgang. Kaum zu glauben, dass er bereits am Dienstag im Pokal 120 Minuten abgespult hat. Zeigte keinerlei Anzeichen von Müdigkeit und sorgte mit seinen präzisen Standards immer für Gefahr. Note 2,5 ● Marco Richter Bekam nun auch in der Bundesliga den Vorzug vor André Hahn. Anfangs nicht ganz so auffällig wie zuletzt, doch er kam zunehmend besser ins Spiel und gab vier Torschüsse ab. Sein bester streifte in der 68. Minute knapp am Tor vorbei. Note 3,5 ● Ja Cheol Koo Fiel im Großen und Ganzen nur durch das taktische Foul an Misidjan auf, mit dem er sich die zweite Gelbe Karte einhandelte. Leitete danach zwar noch den ein oder anderen Angriff ein, wurde von Trainer Manuel Baum aber sicherheitshalber in der Halbzeit durch Felix Götze ersetzt. Note 4 ● Caiuby Versuchte viel, doch seinen Aktionen mangelte es an Präzision. Fand nicht so recht den Zugang zum Spiel, lief viele Wege, stand aber nie so ganz richtig. Kassierte wegen Meckern noch Gelb. Hätte womöglich das 2:2 verhindern können, wenn er energischer gegen Mühl eingeschritten wäre – und verfehlte in der Nachspielzeit um ein paar Zentimeter das 3:2. Ein Tor, und er wäre zum Helden des Tages geworden. Note 4,5 ● Alfred Finnbogason Stand beim Pass von Jonathan Schmid goldrichtig, etwa zwei Armlängen vor dem Tor, und brauchte den Ball nur noch in die richtige Richtung lenken. Das 1:0 war sein sechstes Saisontor. Allerdings verpasste er, aus ähnlicher Position in der 53. Minute mit seinem Lattenknaller das 2:0 nachzulegen. Danach war nicht mehr viel von ihm zu sehen. Note 3,5 ● Felix Götze (46. für Koo): Engagiert und lauffreudig. Konnte sich diesmal nach seiner Einwechslung aber nicht als Torschütze auszeichnen, sondern war wie seine Kollegen defensiv gefordert. Ohne Fehler, aber auch ohne Höhepunkte. Note 3 ● André Hahn (71. für Richter): Versuchte erst offensiv auf der rechten Außenbahn neue Akzente zu setzen, war dann aber nahezu vollständig in die Abwehrschlacht der letzten zehn Minuten eingebunden.
Andrea Bogenreuther Es werden nur Spieler benotet, die mindestens 30 Minuten im Einsatz waren.