Aichach und die ominösen zehn Minuten
Handball-Bezirksoberliga Nach Schwächephase kommen TSV-Männer beim 26:21-Heimsieg über SC Ichenhausen noch in Schwierigkeiten
Aichach Dieser Handballabend durfte sich sehen lassen, was man zwei Wochen zuvor im Spiel gegen Haunstetten III nur bedingt sagen konnte. Beim 26:21-Heimsieg über den SC Ichenhausen boten die Männer des TSV Aichach ein packendes Duell, in dem sie bewiesen, dass sie auch in dieser Runde der Bezirksoberliga wieder alle Voraussetzungen mitbringen, um in der Spitzengruppe mitmischen zu können. Die Gäste, die in die BOL zurückgekehrt sind, machten Aichach das Leben schwerer, als es das nackte Ergebnis zum Ausdruck bringt.
Wann ein Trainer eine Unterbrechung, ein Time-out, beantragt, das liegt allein in seinem Ermessen. Dass Manfred Szierbeck, der Aichacher Coach, vier Sekunden vor der Halbzeitpause dieses Mittel wählte, war durchaus eine Entscheidung mit Bedacht. Denn wenig später war Konstantin Schön, der insgesamt als elffacher Torschütze glänzte, zum 11:9 erfolgreich. Man darf davon ausgehen, dass die Mannschaft genau das umgesetzt hatte, was ihr der Chef vorgegeben hatte. Und in diesem Stil ging’s nachher gleich weiter. Die Aichacher bauten ihren Vorsprung dermaßen komfortabel aus, als wollten sie ihren Gegner geradezu aus der Halle jagen. Doch da spielte Ichenhausen nicht mit. Der SCI startete vielmehr eine Aufholjagd, die durchaus dazu geeignet war, den TSV-Erfolg in Gefahr zu bringen. Phasenweise hatten die Hausherren weitgehend ihre zweite Garnitur auf dem Parkett.
Doch dann entschied sich Coach Szierbeck doch wieder in erster Linie für die Routiniers, um den ersten Heimsieg in dieser noch jungen Saison in trockene Tücher zu bringen. Später sprach er von „ominösen zehn Sekunden“. Die missfielen ihm diesmal in der Mitte des zweiten Abschnitts, zwei Wochen zuvor hatten sie ihm gleich nach dem Wechsel der Seite die Laune vermiest: „Da müssen wir schauen, dass wir das hinkriegen.“Er verlangt auch von den jüngeren Kandidaten, dass sie mit zwei von drei Würfen ins Schwarze treffen. Insgesamt aber stellte er nach der Begegnung das Positive heraus: „Wir haben uns perfekt eingestellt, ich bin sehr zufrieden.“Damit meinte er die Einstellung, die Arbeit in der Abwehr und das Tempospiel. „Lenzi“habe seine Sache sehr gut gemacht, „Lotte“(Lorenz Hartl) gut. Für Sebastian Leopold war’s die Abschiedsvorstellung, er geht zur Ausbildung nach Frankfurt am Main.
TSV Aichach Walther, Chikh, Leopold, Kügle (3), Dachser (1), Lenz (2), Bauer (8/4), Oliver Huber (1), Breitsameter, Schön (11/5), Hartl, Geisreither, Treffler.
SC Ichenhausen Prünstner, Biller, Maximilian Hornung (2), Felix Hornung (2), Tobias Hornung (9/6), Grimm, Ahrens (1), Schubert, Walczer (6), Englet, Lindner (1).
Schiedsrichter Pribil und Wildegger (beide TSV Schwabmünchen) Siebenmeter 10:6 Zeitstrafen 4:5 Zuschauer 150.
● Frauen Im ersten Heimspiel der Bezirksoberliga hatten die Aichacher Handballerinnen beim 37:17 gegen den BSC Königsbrunn keinerlei Probleme.