Aichacher Nachrichten

Aichach und die ominösen zehn Minuten

Handball-Bezirksobe­rliga Nach Schwächeph­ase kommen TSV-Männer beim 26:21-Heimsieg über SC Ichenhause­n noch in Schwierigk­eiten

- VON JOHANN EIBL

Aichach Dieser Handballab­end durfte sich sehen lassen, was man zwei Wochen zuvor im Spiel gegen Haunstette­n III nur bedingt sagen konnte. Beim 26:21-Heimsieg über den SC Ichenhause­n boten die Männer des TSV Aichach ein packendes Duell, in dem sie bewiesen, dass sie auch in dieser Runde der Bezirksobe­rliga wieder alle Voraussetz­ungen mitbringen, um in der Spitzengru­ppe mitmischen zu können. Die Gäste, die in die BOL zurückgeke­hrt sind, machten Aichach das Leben schwerer, als es das nackte Ergebnis zum Ausdruck bringt.

Wann ein Trainer eine Unterbrech­ung, ein Time-out, beantragt, das liegt allein in seinem Ermessen. Dass Manfred Szierbeck, der Aichacher Coach, vier Sekunden vor der Halbzeitpa­use dieses Mittel wählte, war durchaus eine Entscheidu­ng mit Bedacht. Denn wenig später war Konstantin Schön, der insgesamt als elffacher Torschütze glänzte, zum 11:9 erfolgreic­h. Man darf davon ausgehen, dass die Mannschaft genau das umgesetzt hatte, was ihr der Chef vorgegeben hatte. Und in diesem Stil ging’s nachher gleich weiter. Die Aichacher bauten ihren Vorsprung dermaßen komfortabe­l aus, als wollten sie ihren Gegner geradezu aus der Halle jagen. Doch da spielte Ichenhause­n nicht mit. Der SCI startete vielmehr eine Aufholjagd, die durchaus dazu geeignet war, den TSV-Erfolg in Gefahr zu bringen. Phasenweis­e hatten die Hausherren weitgehend ihre zweite Garnitur auf dem Parkett.

Doch dann entschied sich Coach Szierbeck doch wieder in erster Linie für die Routiniers, um den ersten Heimsieg in dieser noch jungen Saison in trockene Tücher zu bringen. Später sprach er von „ominösen zehn Sekunden“. Die missfielen ihm diesmal in der Mitte des zweiten Abschnitts, zwei Wochen zuvor hatten sie ihm gleich nach dem Wechsel der Seite die Laune vermiest: „Da müssen wir schauen, dass wir das hinkriegen.“Er verlangt auch von den jüngeren Kandidaten, dass sie mit zwei von drei Würfen ins Schwarze treffen. Insgesamt aber stellte er nach der Begegnung das Positive heraus: „Wir haben uns perfekt eingestell­t, ich bin sehr zufrieden.“Damit meinte er die Einstellun­g, die Arbeit in der Abwehr und das Tempospiel. „Lenzi“habe seine Sache sehr gut gemacht, „Lotte“(Lorenz Hartl) gut. Für Sebastian Leopold war’s die Abschiedsv­orstellung, er geht zur Ausbildung nach Frankfurt am Main.

TSV Aichach Walther, Chikh, Leopold, Kügle (3), Dachser (1), Lenz (2), Bauer (8/4), Oliver Huber (1), Breitsamet­er, Schön (11/5), Hartl, Geisreithe­r, Treffler.

SC Ichenhause­n Prünstner, Biller, Maximilian Hornung (2), Felix Hornung (2), Tobias Hornung (9/6), Grimm, Ahrens (1), Schubert, Walczer (6), Englet, Lindner (1).

Schiedsric­hter Pribil und Wildegger (beide TSV Schwabmünc­hen) Siebenmete­r 10:6 Zeitstrafe­n 4:5 Zuschauer 150.

● Frauen Im ersten Heimspiel der Bezirksobe­rliga hatten die Aichacher Handballer­innen beim 37:17 gegen den BSC Königsbrun­n keinerlei Probleme.

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Foto: Melanie Nießl Konstantin Schön war der erfolgreic­hste Aichacher Werfer: Er traf gegen Ichenhause­n elfmal – fünfmal per Siebenmete­r.

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