Unerbittlicher Druck
Wada-Chef verteidigt seine strittige Entscheidung, die Rusada wieder zuzulassen
London Die Welt-Anti-DopingAgentur ist aus Sicht ihres Präsidenten Craig Reedie Russland gegenüber erheblich gestärkt. In einem offenen Brief, den das Onlineportal The Times today veröffentlichte, verteidigte Reedie die umstrittene Wiederzulassung der russischen Anti-Doping-Agentur Rusada.
„Seit den Enthüllungen vom Dezember 2014 hat das Doping in Russland den
Sport und seinen
Platz in der Welt vergiftet“, schrieb er. Es sei eine Herausforderung gewesen, einen „langen Stillstand“zu überwinden, der in erster Linie darauf abzielte, die Dopingdaten und -proben im Labor zu sichern, um die Schuld von mutmaßlichen Sportlern zu beweisen. Deshalb habe er in seinem Schreiben an das russische Sportministerium vom 13. September den Kompromissvorschlag gemacht, die Rusada wieder zuzulassen, wenn der Laborzugang bis Ende Juni 2019 gewährt werde.
Diese Fristsetzung, verknüpft mit der Bedingung, bei einer Verweigerung des Zutritts bis zum gesetzten Zeitpunkt die Rusada wieder zu sperren, „versetzt die Wada in eine viel stärkere Position als je zuvor in den letzten vier Jahren“.
Jetzt sei es wichtig, „sich daran zu erinnern, dass die Wada die erste Sportorganisation war, die sich mit unabhängigen Ermittlungen der Affäre stellte“, so Reedie. Die Wada könne aber weder über das Startrecht von Athleten bestimmen noch Sanktionen für Doper verhängen. Dies liege in der Verantwortung von
29 von 31 Kriterien seien erfüllt worden
Veranstaltern, internationalen Verbänden und nationalen Anti-Doping-Organisationen.
Die Aufgabe der Wada beschränke sich „auf die Entwicklung einer robusten Rusada“, die in den vergangenen Jahren entwickelt worden sei. Der Druck der Wada, Fortschritte zu erreichen, sei unerbittlich gewesen. In diesem Sommer seien 29 der 31 geforderten Kriterien erreicht worden. Nur die Anerkennung des Fehlverhaltens und der Zugang zum Moskauer Laboratorium seien nicht erfüllt.