Neuer über die WM und Özil
DFB-Kapitän sagt, was jetzt passieren muss
Rottach Egern Zurückhaltung in der Affäre um Mesut Özil, klare Vorstellungen für den Neustart des gestürzten Weltmeisters: Fünf Wochen nach dem WM-Debakel hat DFB-Kapitän Manuel Neuer erklärt, was sich bei der deutschen Fußball-Nationalmannschaft ändern muss. „Es ist die Aufgabe der Verantwortlichen des DFB, die Mannschaft zu strukturieren und dieser wieder ein Gesicht zu verpassen“, sagte Neuer am Donnerstagabend im Trainingslager des FC Bayern in Rottach-Egern. Man müsse „wieder die Spieler da haben, die wirklich stolz sind, für die Nationalmannschaft zu spielen und alles dafür geben, für das eigene Land zu spielen, damit man wieder in die Erfolgsspur kommt“.
Nicht bewerten wollte Neuer am Tegernsee den Rücktritt von Özil aus der Nationalmannschaft und dessen Rassismus-Vorwürfe. „Es war viel Hin und Her und es wurde sehr viel darüber gesprochen und geschrieben. Dieses Thema ist natürlich eines, das nach dem Ausscheiden sehr anstrengend war für die, die alles gelesen haben“, sagte Neuer. Rassismus habe Özil sicher „überhaupt nicht“in der Mannschaft erfahren, sagte Neuer. „Wir haben immer versucht, alle Spieler zu integrieren und dass wir alles auch für unsere Mitspieler getan haben, damit jeder auch mit einem guten Gefühl in die Spiele geht.“
Das erste Länderspiel nach der Weltmeisterschaft steht für die deutsche Auswahl am 6. September in München gegen Weltmeister Frankreich an. „Wir wollen alles dafür geben, dass wir gerade gegen Mannschaften wie Frankreich dann wirklich ein anderes Gesicht zeigen“, sagte Neuer. Ein Neustart glücke aber nicht sofort auf Anhieb. „Das ist ein Prozess, es dauert sicher eine Zeit. Man kann nicht von heute auf morgen sagen, jetzt fangen wir mal an.“