Untreue Verdacht bei Erdgas Schwaben
Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen einen Ex-Mitarbeiter des Energieversorgers
Augsburg Ein Ex-Manager des regionalen Energieversorgers Erdgas Schwaben ist ins Visier der Augsburger Staatsanwaltschaft geraten. Gegen den ehemaligen Mitarbeiter wird wegen des Vorwurfs der Untreue ermittelt. Nach Informationen unserer Redaktion soll er von Firmen, an die er im Rahmen seiner Tätigkeit bei Erdgas Schwaben Aufträge vergab, Provisionen erhalten haben. Die Rede ist von einem Schaden in sechsstelliger Höhe.
Eine Schadenssumme nennt ein Sprecher der Staatsanwaltschaft bis jetzt nicht. Er bestätigt aber, dass im Zuge der Ermittlungen Dokumente beschlagnahmt worden seien. Sie werden derzeit ausgewertet. Erdgas Schwaben hat das Verfahren selbst ins Rollen gebracht. Das Unternehmen hat den ehemaligen Mitarbeiter im Herbst vorigen Jahres angezeigt. Intern wurden die Unregelmäßigkeiten schon früher entdeckt. Wie es heißt, trennte sich der Energieversorger bereits Anfang 2017 von dem Mitarbeiter. Erdgas Schwaben beauftragte eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft damit, den Fall zu untersuchen. Firmensprecherin Cornelia Benesch sagt, der Fall sei „intensiv analysiert“worden. Zudem habe das Unternehmen „umfassende präventive Maßnahmen ergriffen“. Derzeit gilt in dem Verfahren nur der ehemalige Erdgas-Schwaben-Mitarbeiter als Beschuldigter. Die Ermittler prüfen aber auch die Rolle von Verantwortlichen in den anderen Firmen, von denen die Provisionen gekommen sein sollen.
Erst kürzlich hatte das Unternehmen mit der Nachricht überrascht, sich vom langjährigen Geschäftsführer Klaus-Peter Dietmayer getrennt zu haben. Erdgas Schwaben ist mehrheitlich im Besitz des Energiekonzerns Thüga, einen kleineren Anteil halten die Stadtwerke Augsburg. Beide Anteilseigner dementieren auf Anfrage, dass die Trennung von Dietmayer etwas mit dem Fall zu tun habe. Grund dafür seien vielmehr „unterschiedliche Ansichten über die künftige Ausrichtung des Unternehmens“gewesen. Der Aufsichtsratschef von Erdgas Schwaben, Alfred Müllner, sagte unserer Zeitung, man mache Dietmayer im Zusammenhang mit der UntreueAffäre keinen Vorwurf.