Mehr Platz für junge Leute im Aindlinger Baugebiet
Plätze am „Schüsselhauser Feld“sollen allen zugutekommen. Auch an Senioren ist gedacht. So hoch darf gebaut werden
Wie hoch sollen die Häuser im neuen Aindlinger Baugebiet „Schüsselhauser Feld“werden? Wie viele Mehrfamilienhäuser sollen vorgesehen werden? Wo könnten Bungalows für Senioren entstehen? Mit diesen und vielen weiteren Fragen befasste sich der Marktgemeinderat in seiner jüngsten Sitzung.
Wie berichtet, hatte das Friedberger Unternehmen Stadt-LandFritz den Architektenwettbewerb um das rund drei Hektar große Baugebiet am Flurweg gegenüber der Mittelschule gewonnen. Mit der Erschließung wurde das Büro Eibl aus Donauwörth beauftragt. Architekt Stephan Fritz stellte dem Gremium jetzt den überarbeiteten Plan vor, in den er Anregungen des Gemeinderats aufgenommen hatte.
Die Grundstücksflächen im Baugebiet liegen demnach in der Regel zwischen 500 und 700 Quadratmetern. Größere Grundstücke könnten vor allem für mehrstöckige Mehrfamilienhäuser mit sechs bis acht Parteien verwendet werden. Fritz hatte zunächst nur einen derartigen Geschoßwohnungsbau vorgesehen und stellte einen zweiten zur Diskussion. Gemeinderat Peter Reich (CSU/ Freie Wählergemeinschaft) zweifelte jedoch, ob zwei Mehrfamilienhäuser ausreichend seien. Derartige Häuser gebe es im Gemeindegebiet kaum und die Wohnungen darin seien immer gefragt, egal ob für Senioren oder junge Leute.
Auch Bernd Aichele (Bürgerwille ’76) und Helga Holland (SPD) plädierten dafür, ausreichend Platz für junge Menschen, die sich nicht gleich ein eigenes Haus leisten könnten, einzuplanen. Fänden diese in der Gemeinde keine geeignete Wohnung, zögen sie womöglich in die Städte und würden im Dorfleben und bei Vereinsaktivitäten schmerzlich vermisst. Michael Balleis (CSU/ Freie Wählergemeinschaft) schlug vor, vorsorglich ein drittes Mehrfamilienhaus einzuplanen. Sollte dieses nicht benötigt werden, könnte der Bauplatz später auf zwei Häuser aufgeteilt werden. Bürgermeister Tomas Zinnecker gab jedoch zu Bedenken, dass zu viele Mehrfamilienhäuser den Gesamtkaufpreis senken. Nichtsdestotrotz soll Balleis’s Vorschlag im neuen Plan des Architekten (Bauweise: Erdgeschoss + zwei Stockwerke + Flachdach) verwirklicht werden.
Auch über die Höhen der etwa 40 geplanten Häuser wurde kontrovers diskutiert. Fritz sprach sich gegen krumme Dachgeschosse aus und empfahl die Bauweise E+1+flaches Dach (Dachneigung bis zu 22 Grad). Somit hätten die Bauherren im Erdgeschoss und im ersten Stock zwei Vollgeschosse zur Verfügung. Zinnecker liebäugelte mit der Variante, zumindest an einigen Stellen nur ein Erdgeschoss und ein ausgebautes Dach zuzulassen, um keine zu hohen Häuser zu erlauben. Doch die überwiegende Mehrheit der Räte befürwortete Fritz’ Vorschlag. Helmut Lindermeir (Bürgerwille ’76) sprach sich dafür aus, nicht zu marktregulierend zu planen, sondern auf Wünsche eingehen zu können. Wie Zinnecker berichtete, gebe es bei Senioren eine zunehmende Nachfrage nach Bungalows, in denen auf einer Ebene altersgerecht gebaut werden kann. Eine Häuserreihe auf der Westseite des Bauge- biets könnte sich der Bürgermeister gut für diese Bauweise vorstellen.
Letztlich stimmten alle Räte zu, den Bebauungsplan mit den vereinbarten Änderungen erstmals auszulegen. Weitere Details, etwa auch die Parkplätze, sollen später festgelegt werden.