Bessere Busverbindungen fürs Härtsfeld
Kunden müssen nicht mehr zahlen – Kreis erwartet finanzielle Beteiligung der Stadt
- „Das ist eine tolle Sache“, ist sich der Ortschaftsrat in seiner jüngsten öffentlichen Sitzung mit Ortsvorsteher Patrizius Gentner einig gewesen: Das Härtsfeld, konkret Ebnat und Waldhausen, soll kurzfristig im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) besser an die Wirtschaftsstandorte Aalen und Oberkochen angeschlossen werden. Vorgesehen ist die Einführung eines Stundentaktes im Busverkehr, der durch Linienüberschneidungen in Ebnat sogar faktisch zu einem Halbstundentakt werden soll.
Denn vorgesehen ist, dass zwischen 6 und 19 Uhr die Linie 106 immer zur Minute 5 und zwischen 6 und 22 Uhr die Linie 107 jeweils zur Minute 35 verkehrt, wobei sich die Linien in Ebnat überschneiden. Die Kunden werden dabei nicht tiefer in die Tasche greifen müssen, sagte Luisa Schittny vom städtischen Amt für Tiefbau und Mobilität auf Anfrage von Oliver Eiberger (Unabhängige Bürgerliste UBL), denn diese Änderung habe nichts mit dem Fahrpreis zu tun.
Der Kreis erwartet allerdings, dass sich die Stadt Aalen ab 2027 finanziell beteiligt. Denn Ende 2026 möchte die Firma Zeiss ihren Betrieb am Standort Ebnat aufnehmen. Ihre vom Unternehmen organisierten und finanzierten Werkbuslinien sollen, wie berichtet, in den allgemein zugänglichen ÖPNV integriert werden und daran will sich die Stadt Oberkochen finanziell beteiligen. Dabei soll das ÖPNV-Angebot für Waldhausen, Ebnat und Unterkochen deutlich aufgewertet werden, indem statt der bisherigen
Einzelverbindungen ein Taktverkehr eingeführt wird.
Gerade die in Oberkochen angesiedelten Firmen, heißt es in der Vorlage für den Ortschaftsrat, verzeichnen seit einigen Jahren einen ungewöhnlich starken Mitarbeiterzuwachs, welcher zu deutlichen Mehrbelastungen im Bestandsnetz führt. Auch die Pendlerbewegungen nach Aalen haben in den letzten Jahren zugenommen. Um diese Überlastungen zumindest zum Teil aufzufangen wolle der Kreis die im Nahverkehrsplan abgebildeten ÖPNVAufwertungen für Oberkochen kurzfristig umsetzen.
Nach Rücksprache mit den Busunternehmen, die Fahrer und Busse entsprechend vorhalten und einplanen können, heißt es weiter, könne der verdichtete Takt voraussichtlich kurzfristig starten. Ziel sei ein kleiner Fahrplanwechsel
im Juni. Parallel hierzu sollen die Werksbusse der Firma Zeiss in den ÖPNV integriert werden. Da die endgültigen Fahrpläne noch erstellt werden müssen, sei noch keine Aussage zu den Haltestellen möglich.
Beim faktischen Halbstundentakt für Ebnat und Waldhausen kalkuliert der Kreis mit Kosten von 700.000 Euro. An diesen sollte sich die Stadt beteiligen, meldete sich Stadt- und Ortschaftsrat Herbert Brenner (CDU) zu Wort. Allerdings gilt die angestrebte Verbesserung bislang nur von Montag bis Freitag, sagte Luisa Schittny auf Anfrage von Christian Haas (UBL), wie die Regelung an Wochenenden und in den Ferien aussehe, sei noch offen. Das hänge von den Fahrplänen ab. Wichtig sei aber vor allem, sagte Ortsvorsteher Gentner, dass das Angebot genutzt wird.