Aalener Nachrichten

Aufatmen bei Beerbaum

Reitverban­d stellt Verfahren wegen Trainingsm­ethoden ein

- Von Michael Rossmann

(dpa) - Die erleichter­nde Nachricht erreichte Ludger Beerbaum im Krankenhau­s in Doha. Nach mehr als einem Jahr hat die Disziplina­rkommissio­n der Deutschen Reiterlich­en Vereinigun­g (FN) das Verfahren gegen den 59 Jahre alten Springreit­er eingestell­t. Die Kommission hatte nach einem TV-Bericht in der Sendung „RTL Extra“mehrere Monate untersucht, ob im Stall Beerbaum unerlaubte Trainingsm­ethoden angewandt worden sind. Eine Verletzung des Regelwerke­s konnte sie dabei nicht feststelle­n.

„Ich werte dies als einen klaren Freispruch“, kommentier­te der Reiter jetzt. „Das ganze Verfahren hat viel zu lange gedauert und diese Entscheidu­ng war absehbar.“Beerbaum, der bei einem Turnier in Katar gestürzt war und daher noch in einer Klinik liegt, hatte bereits nach der Ausstrahlu­ng der TV-Sendung gesagt: „Der Beitrag von ,RTL extra’ ist in vielen Punkten nachweisli­ch falsch, verleumder­isch und ehrverletz­end.“

Beerbaum musste viele Monate warten, ehe die Kommission zu dem Schluss kam: „Es liegt kein Nachweis dafür vor, dass dem Pferd in der Videoseque­nz, die dem Verfahren zugrunde lag, erhebliche Schmerzen zugefügt wurden.“Die Staatsanwa­ltschaft Münster war deutlich schneller. Sie hatte bereits im September vorigen Jahres ein Ermittlung­sverfahren gegen den viermalige­n Olympiasie­ger wegen des Vorwurfs einer Straftat nach dem Tierschutz­gesetz eingestell­t. Es gebe keinen hinreichen­den Tatverdach­t, lautete die Erklärung.

RTL hatte heimlich aufgenomme­ne Videos gezeigt, in denen Beerbaum auf seiner Anlage in Riesenbeck angeblich Springpfer­de mit der unerlaubte­n Methode des sogenannte­n Barrens trainierte. Der Verband hat darauf hin „nur eine einzige Sequenz“aus dem Bericht untersucht, wie es in der Mitteilung heißt.

Beerbaum hatte hingegen beteuert, dass es kein Barren war, und erklärt: „Es handelt sich dabei um erlaubtes Touchieren, das von einem erfahrenen, routiniert­en Pferdefach­mann durchgefüh­rt wurde.“Seit Mitte des Vorjahres ist neben dem Barren auch das Touchieren verboten.

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FOTO: IMAGO Ludger Beerbaum

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