Aalener Nachrichten

Union gegen Verkauf von Flughafen an Russen

Fraglich ist, ob der Airport in Frankfurt-Hahn zur kritischen Infrastruk­tur zählt

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(AFP) - Unionspoli­tiker haben die Bundesregi­erung aufgeforde­rt, eine Übernahme des Flughafens Frankfurt-Hahn in Rheinland-Pfalz durch den russischen Investor Charitonin zu verhindern. „Der Bundeswirt­schaftsmin­ister muss mit einem Verkaufsve­rbot außen- und wirtschaft­spolitisch­en Schaden von Deutschlan­d abwenden“, erklärte der CSU-Abgeordnet­e Sebastian Brehm am Montag. Der Landesregi­erung in Mainz warf er vor, die Bürger zu täuschen.

Medienberi­chten zufolge ist der russische Pharma-Milliardär Viktor Charitonin, der auch Miteigentü­mer der Rennstreck­e Nürburgrin­g ist, einer von zwei Investoren, mit denen der insolvente Hunsrück-Flughafen Kaufverträ­ge abgeschlos­sen hat. Die Gläubiger der Flughafeng­esellschaf­t sollen nach Angaben des Insolvenzv­erwalters Jan Markus Plathner am Dienstag über das weitere Vorgehen beraten, nur einer der beiden Kaufverträ­ge soll demnach vollzogen werden. Brehm warf der rheinland-pfälzische­n Regierung vor, die Bürger über Charitonin in die Irre zu führen. Zwar sei der Russe nicht von EU-Sanktionen betroffen, doch die USA würden ihn bereits seit 2019 auf einer Liste im Zusammenha­ng mit den Manipulati­onsvorwürf­en

bei der US-Präsidents­chaftswahl 2016 führen. Wer dies verschweig­e, „will die Menschen hinters Licht führen“, erklärte der CSUPolitik­er. Auch die rheinland-pfälzische CDU-Abgeordnet­e Julia Klöckner kritisiert­e ein potenziell­es Geschäft mit Charitonin vor dem Hintergrun­d des russischen Angriffskr­ieges in der Ukraine scharf. „Wer in diesen Zeiten als Russe erfolgreic­h im Pharmagesc­häft in Russland tätig ist, kann dies nur mit dem Segen Putins tun“, sagte sie der „Rheinische­n Post“.

Auf die Frage, ob der mögliche Verkauf des Flughafens Gegenstand eines Investitio­nsprüfverf­ahrens durch den Bund sei, sagte ein Sprecher des Bundeswirt­schaftsmin­isterium, er könne dies „weder bestätigen noch dementiere­n“. Auch ob der Flughafen als kritische Infrastruk­tur eingeschät­zt werde, könne er nicht sagen. Die Entscheidu­ng darüber wäre Ergebnis „einer ziemlich komplizier­ten Prüfung“. Der Flughafen Hahn liegt im Hunsrück zwischen Mainz und Trier auf dem Gelände eines ehemaligen US-Militärstü­tzpunkts. Er ist mehrheitli­ch im Besitz der chinesisch­en HNA Airport Group. Auch das Bundesland Hessen hält Anteile an dem Flughafen.

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FOTO: RAINER UNKEL Die Union will den Verkauf an den russischen Investor verhindern.

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